laut.de-Kritik
Wunschkonzert mit Hinterwäldler-Instrument.
Review von Michael EdeleTeil drei der Sketchbook-Serie des Ski-Kings bringt die Trilogie zum Abschluss. Dieses Mal orientiert sich der Sänger und Entertainer weitgehend am Geschmack seiner Fans und covert eine ganze Reihe Songs, die diese auf den Wunschzettel diktierten.
Selbstverständlich kleidet er die Nummern in das typische Ski-King-Gewand aus Country und Rockabilly und verleiht ihnen so ihren ganz eigenen Charme. Dass die Songauswahl so noch umfangreicher und - zum Teil - ungewöhnlicher ausfällt, versteht sich eigentlich von selbst.
Für meinen Geschmack wird das Banjo in letzter Zeit deutlich zu sehr beansprucht, aber seis drum. Dann gibt es jetzt eben das Intro zu Slayers "South Of Heaven" auch auf dem Signature-Hinterwäldlerinstrument. Auch Maidens "The Number Of The Beast" wird kräftig banjofiziert. Gar nicht schlecht, aber mir gefällt die Version von Zwan doch eine Spur besser. Bei Volbeats "Still Counting" darf der Viersaiter ebenfalls nicht fehlen und passt hier auch wirklich gut rein.
Für die instrumentale Rahmenhandlung sorgen einmal mehr Skis ehemaliger Beloved Enemy-Partner Peter Kafka und seine Country Trash-Kollegen Daniel Flamm und Martin Kessler.
Gab es auf den beiden Vorgängern immer wieder ein paar Nummern, die im Countr/Singer/Songwriter-Stil nicht wirklich funktionieren wollten, so war die Wahl dieses Mal ausnahmslos eine gute. Sowohl "Unknown Stuntman" aus der Serie "Ein Colt für alle Fälle" als auch "Little Girl" der H-Blockx hab' zumindest ich schon lange nicht mehr gehört.
Für den Bob Dylan-Klassiker "Death Is Not The End" sichert sich Ski die Hilfe von Caro, mit der er bereits vor Jahren "Close My Eyes Forever" gesungen hat, und von Teresa Winer. Die darf auch in Lee Hazlewoods "Summer Wine" und bei "Some Velvet Morning" noch einmal ran. Motörheads "Christine" und "If You Could Read My Mind" von Gordon Lightfoot gibt es im Box-Set aus "Sketchbook I-III" als Bonustracks.
Ski gibt sich auf "Sketchbook III" oft gefühlvoll und wagt sich zurecht auch an Leonard Cohens "Hallelujah" und Claptons "Tears In Heaven". Anstatt "Stand By Me" gleich hinterher zu schmachten, pimpt er das Ding lieber im Rockabilly-Style.
Mit Pink Floyds "Wish You Were Here" ist der Spaß in der offiziellen Version vorbei. Damit dürfte vor allem eines klar sein: Die nächsten Soloshows von Ski müssen mindestens 'ne Stunde länger dauern!
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