laut.de-Kritik
Fluffige Beatbastelei zwischen Jazz, Breaks und Electro.
Review von Daniel StraubAuf dem Berliner Label Sonar Kollektiv lässt das in selbiger Stadt wohnhafte Duo Slope mit dem Album "Komputa Groove" endlich wieder über Albumlänge von sich hören. Sonar Kollektiv, Szenekenner wissen das längst, ist das feine Label der Jazzanova Jungs und Heimat chilliger Elektronik-Künstler wie Âme oder Micatone. Daneben darf aber auch einer wie Robag Wruhme mal mit druckvollem Minimal-House auf Sonar Kollektiv ran.
"Komputa Groove" kultiviert mit seiner ambitionierten Mischung aus housigem Drive, jazziger Improvisierfreude und weltläufigen Rhythmen die Labelphilosophie von Sonar Kollektiv in Reinkultur. Das allein dürfte die Labelherren bereits sehr freuen. Dass sich neben Jazzanova, Micatone und dem Karlsruher Duo Âme, das im vergangenen Jahr mit dem selbstbetitelten Debütalbum die Spotlights auf sich richtete, mit Slope nun ein weiterer Act international auf sich aufmerksam macht.
Bereits das Debütalbum "M" machte Daniel Paul Hoffmann und Hans Schaaf schnell im Compost-Sonar Kollektiv-Umfeld bekannt. Mit "Komputa Groove" treten die beiden Produzenten nun den Beweis an, dass zahllose Nächte in ihrem Berliner Studio nicht umsonst waren. Der Opener "Komputa Groove" drückt elektroid aus den Boxen. Feiner deep House, der dank der gefühlvollen Vocals von Capital A zu einer der stärksten Nummern des Albums wächst.
Auch in der Folge bestechen Slope ein ums andere Mal dank ihrer mit viel Bedacht gewählten Gastsänger. Ovasoul 7, seines Zeichens breakdancender Grundschullehrer aus San Franscisco drückt dem Album mit insgesamt drei Performances seinen Stempel am deutlichsten auf. So atmet "Komputa Groove" erdigen Soul und gefühlsschwangere R'n'B-Dramaturgie, wenn Ovasoul 7 ans Mikro tritt.
Capitol A setzt sich mit seinen gerappten Lyrics als erstklassiger Storyteller in Szene und umgarnt die elektroiden Grooves des Duos mit dem passenden stimmlichen Schmuckwerk. Zwischendurch gönnen uns Slope mit der jazzigen Lounge-Nummer "Just Add Water" eine Auszeit, schlagen mit "There Is No Friendship After Love" schräge Töne an und platzieren "Komputa Groove" damit irgendwo zwischen heimeligem Sofa und glitzernder Discokugel.
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