laut.de-Kritik
Heiße Dancefloor-Rhythmen treffen auf britische Coolness.
Review von Eberhard DoblerDass die Stereo MC's anno 2001 nach fast einem Jahrzehnt Pause so überzeugend zurück kehrten, war nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Genauso wenig konnte man damit rechnen, dass "Double Bubble" das 20-jährige Plattenjubiläum einläutet. Woran das liegt?
Einerseits - das sollte bei der Bewertung der Alben stets mitgedacht werden - sind sie trotz elektronischer Basis eine echte Livecombo. Zuweilen bezeichnet man die Briten gar als die beste Live-Dance-Band. Und wer vor Ort war, weiß, dass dies keine leere Worthülse bleibt: Sollte dieser Award international ausgeschrieben werden, gehören die Stereos zum engen Favoritenkreis.
Zum anderen zeigen neue Tracks wie "The Here And Now" die altbewährten produktionstechnischen Stärken: Fiepend und straight nach vorne pumpende Dance-Arrangements, zu denen Rampensau Rob Birch sprechsingt, als liefere er eine Top Ten-Nummer ab - man denke an den Überhit "Connected".
Dieses Rezept kommt auf Studioalbum Nummer sechs im Vergleich zum zuweilen etwas unsicher wirkenden Vorgänger auf den viel bemühten Punkt: kompakt, mit einem heftigen Schubs auf den Tanzboden und immer britisch cool fackeln sie ihre Arrangements und Soundpatchworks ab.
Die nach vorne-Grooves und lässige Parolen-Hooks pushen sich geradezu gegenseitig: Selten hat ein Stereos-Opener dermaßen gebrannt wie "Get On It". Nicht nur diese Nummer dürfte der intensiven DJ-Tätigkeit der beiden Band-Köpfe geschuldet sein.
Im Prinzip übernimmt nahezu jeder Track mit zunehmender Spieldauer im Gehörgang das Kommando. Ob Elektropop-orientiert ("Karaoke", das dunklere "Pictures", das hymnische soulige "Black Gold"), sich etwas vom Tanzboden entfernend ("Coming Home" oder der aus dem Rahmen fallende balladeske Hidden Track) oder im Rave/Break-Kontext ("City Lights", "Revolution").
Wohl ähnlich wichtig für die neue Kraft: Im Studio co-produzierte ein unbeschriebenes Blatt. Der 19-Jährige Tic-Toc dürfte neben seiner Vitalität den nötigen Abstand zum Sound der Stereo MC's eingebracht haben, die diesmal auf weibliche Solo-Vocals fast komplett verzichten.
An alle Fans: eine starke Platte, bei der kaum ein Track abfällt. Das gilt auch für die Special-Edition, die fünf weitere Tracks bietet, die tendenziell weniger auf den Dancefloor abzielend und luftiger arrangiert sind. Wer die Stereos nur ewig gestrig findet, steht auf Trends und nicht auf Qualität.
5 Kommentare
der rezensent hats auf den punkt gebracht: die platte klingt (endlich wieder) wie aus einem guss, ist detailverliebt arrangiert und enthält die lang ersehnten überhits (für mich: black gold, the here and now). hatte bei "paradise" schon die hoffnung aufgegeben, dass die briten mal wieder richtig rocken. jetzt ham sie endlich die elektronik richtig eingebunden, was damals schon die seelenluft-kollabo "i feel you" hoffen ließ. ab in die charts!
Leider nichts wirklich Neues. Plätschert so vor sich hin. Nicht schlecht gemacht natürlich, aber auch nichts Außergewöhnliches. Schade!
Das Cover ist schön!
Ich habe jetzt sehr kontroverse Meinungen darüber gehört. Schuh gibt auch grünes Licht, so so... Ich muss also wohl oder übel eine Proberunde hören.
Scheisse, hab die gerade erst in die Hände bekommen und das ärgert mich jetzt! Wahnsinnig geil! Das groovt vom Anfang bis zum Ende! KAUFEN und viel wichtiger HÖREN HÖREN HÖREN!
also ich war sehr positiv überrascht, daß die band nach der paradise nochmal so ein ding hinlegt, was es m E nach ohne sich zu verstecken mit der connected aufnehmen kann ... diese scheibe hat 100% groove !!!