laut.de-Kritik
Neue Kleider für die tot genudelten Police-Klassiker.
Review von Artur SchulzIm wachsenden Pop meets Classics-Segment nimmt "Symphonicities" einen Platz auf den besseren Rängen ein. Das Royal Philharmonic Orchestra ist kampferprobt bei Umsetzungen aus verschiedensten Bereichen der Pop- und Rock-Musik. Seine Erfahrungen in der Behandlung neu-zeitgenössischen Liedguts kommen der Bearbeitung der Police-Classics zugute.
"An Englishman In New York" bleibt dicht am Original. "Every Little Thing She Does Is Magic" tanzt in einer romantischen Atmosphäre mit allerlei Flöten und luftigen Streichern. Höchst geglückt zeigt sich die eigentlich völlig tot genudelte "Roxanne", der die stimmigen, sanften Streicherarrangements gut bekommen.
Sting und seine Mitmusiker begehen nie den Fehler, die Songs im wuchtigen Tutti zu begraben. Immer wieder arbeiten sie neue überraschende Wendungen aus den bekannten Songs heraus.
Aus der Ballade "When We Dance" wurde, wenn überhaupt möglich, noch mehr Dampf herausgenommen. Doch die vorliegende Version klingt dank der weiteren Reduzierung in der Tat dichter und eindringlicher.
Sting wandelt neben Klassik und Barock stark auf den Pfaden der Romantik, was bei der großen Dichte seines ohnehin balladesk angelegten Repertoires sicher nicht verwundert. Mit "The Pirate's Bride" gelingt ein würdiger und nachhallender Abschluss des Projekts, der in dieser Version besonders durch seine Tiefe beeindruckt.
Bereits mit dem Alben-Vorgänger "If On A Winter's Night" bewies der Künstler sein Händchen für den Umgang mit klassischen Umsetzung in Form traditionellen Liedguts. Auch "Symphonicities" kann sich hören lassen - zumindest im Vergleich etwa mit Meat Loafs doch recht zahnlosem und uninspiriertem Klassik-Gang "Bat Out Of Hell Live".
3 Kommentare
Die totgenudelte Roxanne.
Toll, diese Bezeichnung zu nennen, bei einem Song der über eine Prostituierte handelt. War das Absicht?
Ich kann übrigens jedem die George Michael-Version von "Roxanne", sowie das Album "Songs From The Last Century" empfehlen.
Wohl gesprochen! Mochte "Roxanne" im Original überhaupt nicht, und war dann hin und weg, wie George das auf dem genannten - wirklich insgesamt guten - Album einspielte.
ich mag roxette.