laut.de-Kritik
Verschwitzte Leiber grooven gen Weltall.
Review von Kai ButterweckSeit nunmehr sieben Jahren befinden sich die beiden dänischen Electro-Pop-Nerds Lars Iversen und Mette Lindberg zusammen mit fünf Schattengestalten auf einem intergalaktischen Kunterbunt-Trip der besonderen Art. Auch auf ihrem dritten Album schießen die Verantwortlichen wieder jede Menge Tischfeuerwerk in den Kopenhagener Nachthimmel. Dabei präsentiert sich erneut Lindbergs facettenreiches Organ als richtungsweisendes Knallbonbon.
Egal ob im beschwingten Backyard-Chick-meets-Barbie-Girl-Modus ("My Club"), als Quietscheentchen ("Hurricane") oder Salti schlagend in einer Jackson-5-Luftblasse ("Choke It", "Rock The Ride"): Wenn die Blondine am Mikrofon ihre extraterrestrischen Fühler ausstreckt, verwandelt sich die Erde in eine Scheibe, an deren Rand kilometerhohe Strobo-Flutlichtmasten zur 24-Stunden-Discokugel-Party laden.
Wer hier mittanzen will, der sollte auf jeden Fall den Groove der alten 70s-Disco-Funk-Schule drauf haben. Nicht nur einmal fahren die Verantwortlichen im Starsky-und-Hutch-Gedenk-Gran-Torino durch die Kopenhagener Innenstadt und schieben dabei stilecht ihre Kinnladen im Bumtschak-Rhythmus vor und zurück.
Überhaupt setzen die dänischen Asteroiden auf ihrem neuen Album vermehrt auf vereinfachte Strukturen. So kommt auch der Standard-Tänzer nicht ins Straucheln, wenn sich über den straff vor sich hin pumpenden Beats aus der Retorte immer wieder bandtypische Effekt-Blitze entladen ("Navigator", "Get Connected").
Am Ende ist für jeden etwas dabei: Sowohl für den Verfechter ausladender Out-of-Space-Klänge als auch für den fingerschnippenden Retro-Pop-Liebhaber. Wer sich nach einer stressigen Arbeitswoche gerne den Frust mit fett produziertem Electro-Funk-Pop-Gehibbel von der Seele tanzt, der wird nach dem Genuss dieses Albums definitiv mit einem klatschnassen Leibchen und einem zufriedenen Grinsen im Gesicht gen Heimat trotten.
Noch keine Kommentare