laut.de-Kritik
Tanzwütige Hüftenschwinger für Rockabilly-Fans.
Review von Michael EdeleEs ist mal wieder an der Zeit, die Petticoats rauszuholen, bzw. die Pomade in die Haare zu schmieren und sich in Bluejeans und weißem Shirt auf die Tanzflächen zu begeben. Der heißeste Export der Schweiz in Sachen Rockabilly meldet sich zurück und klingt auf "After All" noch genauso frisch und tanzwütig, wie vor 20 Jahren.
Sollte man kaum glauben, dass die Jungs schon so viele Jahre im Musicbiz auf dem Buckel haben, aber Erfahrung zahlt sich bekanntermaßen aus. So gibt es unter den 15 Tracks auf der Scheibe auch keinen Ausfall zu verzeichnen, sondern wieder jede Menge Material für tanzwütige Hüftenschwinger. Dem klassischen Rockabilly verschreiben sich die Eidgenossen dabei mit Songs wie dem Titeltrack, "Thanks For The Young Idea" oder "Stuck Again".
Ein wenig mehr Kondition auf der Tanzfläche ist bei Uptempo-Nummern wie dem zunächst leicht melancholisch beginnenden "Lean On Me", dem launigen "Danger" oder dem mit textlich direkt aus der Seele sprechenden "Boring". Überhaupt sind die Texte von Sänger und Gitarrist Hasu einmal mehr sehr lesenswert und wie in "Little Words" auch gern mal bitterböse, aber deswegen nicht weniger gut.
Hier und in "Love/Trouble" strapaziert der Mann seine Stimme ganz ordentlich und hält auch das ein oder andere Stück bereit, das eher im Psychobilly anzusiedeln sind. Ein leichte Schuss Country im gemütlichen "Not Your Man" kann auch nicht schaden, und da bei "Lean On Me" die besinnliche, balladeske Seite nur angedeutet wurde, gibt es die eben in "Better Times" ein wenig ausführlicher zu hören.
Auf "After All" geben sich die Schweizer einmal mehr keine Blöße und haben wieder ein tolles Album abgeliefert, zu dem man in der Disse, auf ner Party oder auch ganz für sich allein vor der Anlage richtig schön abtanzen kann.
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