laut.de-Kritik
Der Einfluss von Jazz und Bossa Nova auf den Downbeat ...
Review von Gregory Britsch"'Sounds From The Verve Hi-Fi' bringt ein Stück Luxus in eine Welt, die leider viel zu oft nach abgestandenem Bier schmeckt". Aha. Es geht auch um die "Rückkehr von Geschmack, Stil und Eleganz" - im Sinne der Thievery Corporation, bestehend aus den "sharp dressed men", Eric Hilton und Rob Garza. Does style really matter?
Sieht zumindest in diesem Falle ganz danach aus. Weil die Milano Edelzwirn Dudes aus Washington D.C. angeblich auch wissen, dass "das Neue stets auf dem Alten aufbaut", durften sie im weitverzweigten Archiv des Jazz Labels Verve Records herum stöbern und ihre persönlichen Best of Stücke auf einer Platte verewigen. Geschmack und Instinkt für den "richtigen" Tune besitzen die Beiden, das muss man ihnen zugestehen. In ihrer Auswahl liegen sie nicht wirklich daneben.
Sogar einige Klassiker wie das durch eine Sitar geprägte "Something Else Again" von Richie Havens
oder Walter Wanderleys Hammond Orgel Track "Batucada" durften mit auf die Compilation. Eine gänzliche andere "Light my Fire"-Version als die von den Doors zaubert Astrud Gilberto hervor.
Der Hörer erhält einen tieferen Einblick in den musikalischen Hintergrund von Eric Hiltons und Rob Garzas. Zwar sülzt Mr. Hilton bei "Sambalero" etwas von harmonischer Konvergenz, Feinheit, Anmut und Musikalität, dem Saxcharme eines Stan Getz kann man sich jedenfalls schwerlich entziehen. Ebenso gibt bei "For Mods Only" das Sax, mit einem Klavier unterlegt, einen Kick, der keine Ruhe lässt.
Hier, besser gesagt auf allen Tracks, spiegelt sich der Einfluss wider, den "gestrige" Jazzmusik - gepaart mit indischer wie lateinamerikanischer Klangästhetik à la Bossa Nova oder Samba - zweifelsohne auf kontemporäre Downbeat-, Lounge- oder Nu Jazz-Sounds hat. Mag die Welt, wie es so heißt, nobel zu Grunde gehen, "Sounds From The Verve Hi-Fi" wäre ein auf alle Fälle passender Score zu diesem Szenario.
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