laut.de-Kritik

Rückkehr zu alter Stärke.

Review von

Freud und Leid liegen oft dicht beieinander. Das mussten sich in den vergangenen Tagen auch Millionen Toto-Fans in aller Welt eingestehen. Während viele Anhänger der Progressive-Ikonen ungeduldig den Countdown zum neuen Studioalbum ihrer Helden runterzählten, sorgte die Nachricht vom Tod des Ex-Toto-Bassisten Mike Porcaro für einen zwischenzeitlichen Schock im Fan-Lager der Band aus Los Angeles. Der Schmerz saß tief. Vier Tage nach der traurigen Nachricht lag bei vielen Fans aber bereits das Trostpflaster in Form des neuen Toto-Albums "XIV" in den Briefkästen. Ein Werk, das Mike Porcaro zwar nicht wieder lebendig macht, aber zumindest die Leiden lindert.

Bereits mit dem Opener "Running Out Of Time" legt die neu zusammengewürfelte Altherren-Truppe um Mastermind Steve Lukather einen Start hin, den der Band wohl nur noch die wenigsten zugetraut hätten. Sowohl Neu-Drummer Keith Carlock als auch die drei Rückkehrer Joseph Williams, Steve Porcaro und David Hungate stellen sich von Beginn an in den Dienst der Mannschaft.

Und die marschiert erst einmal in Richtung Vergangenheit. Mit reichlich Druck und Feuer im Gepäck finden die Wiedervereinigten zu alter Stärke zurück. Feine Gitarren-Licks und atmosphärische Keyboard-Flächen, eingehüllt in ein druckvolles Sound-Gewand: Toto-Herz, was willst du mehr?

Auch das anschließende, sich erst einmal drei Minuten auf Piano-Wolken ausruhende "Burn" lässt aufhorchen. Spätestens mit dem Einsetzen von düster verzerrten Gitarren, opulenten Ohoho-Chören und bombastischen Drums wickeln die Verantwortlichen Freunde energiegeladener AOR-Klänge um den Finger.

Ebenfalls überdurchschnittlich präsentieren sich Songs wie der Lukather-Eckpfeiler "Holy War", die mit großartigen Hooks aufwartende Dynamik-Perle "Orphan" oder das sich majestätisch in den Vordergrund drängende Rhythmik-Spektakel namens "Unknown Soldier". Hier ist eine Band zu Gange, die sich zu keiner Zeit auf den Lorbeeren vergangener Tage ausruht.

Das lässig aus den Ärmeln geschüttelte Groove-Monster "Chinatown" und das mit allen Toto-Wassern gewaschene siebenminütige Arrangements-Abenteuer "Great Expactations" lassen weitere Feuerwerksraketen am Fan-Himmel erleuchten.

Schlussendlich stellen nicht ganz so prickelnde Einschübe wie das cheesige "The Little Things" oder das mitunter etwas langatmige "21st Century Blues" keine allzu großen Hürden dar auf dem Weg zurück in den AOR-Olymp. Dafür ist der Großteil des Albums einfach zu schwergewichtig. Toto sind zurück. Und das mit einem Album, das nahezu durchgehend zum Applaus animiert.

Trackliste

  1. 1. Running Out Of Time
  2. 2. Burn
  3. 3. Holy War
  4. 4. 21st Century Blues
  5. 5. Orphan
  6. 6. Unknown Soldier
  7. 7. The Little Things
  8. 8. Chinatown
  9. 9. All The Tears
  10. 10. Fortune
  11. 11. Great Expectations
  12. 12. Bend

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1 Kommentar

  • Vor 9 Jahren

    Handwerklich ordentlich gemacht. vielle9icht hier und da etwas zu massiv Effekt drauf gepackt. Wirkt etwas steril dadurch. Ich vermisse so einen Ohrwurm wie "I'll be over you", "Rosanna" oder "Stop loving you". Aber nu ja, die Herren sind in die Jahre gekommen und Steve hängt an der Flasche. Dafür ist es wirklich recht gut geworden. Aber über bieten tun sie sich damit nicht.