laut.de-Kritik
Die sanfte Hitmaschine im Schnelldurchlauf.
Review von Vicky ButscherMan kann dieser Band nicht entkommen. Auch wer bisher meinte, er kenne von Travis nur den Über-Hit "Why Does It Always Rain On Me", der wird auf "Singles" eines besseren belehrt: Irgendwie kennt man doch das meiste. Mit dieser Kollektion kommt ein Album zum Zurücklehnen und Entspannen. Ein Album, auf dem man die Musik einfach lieb haben muss.
Andere Töne schlagen nur die Songs des stürmischeren Debüts an. "Tied To The 90s", "All I Want To Do Is Rock", "Happy" und der Knaller "U16 Girls" (einer der wenigen Songs, der musikalisch nicht einfach gestrickt und dennoch eine absolute Mitgröhl-Nummer ist) erklären, warum so viele Travis dem Britpop zuordnen. Auf allen darauf folgenden Alben hingegen spielten die vier Schotten vorwiegend sanften Singer-Songwriter-Pop mit folkigen Elementen.
Das neue Stück "Walking In The Sun" schließt nahtlos an die Entwicklung der Band an: eine entspannte Pophymne, die den besonderen Touch durch Streicher-Pomp bekommt. Schade nur, dass es gerade Mal ein neuer Song aufs Album geschafft hat. Da entschädigen höhstens die Gerüchte, die Band würde längst an ihrem nächsten Studioalbum arbeiten.
Travis sind eine der wenigen Bands, die Musik für einfach jeden macht, ohne dabei auch nur ein Krümchen peinlich zu sein. Wer bisher noch kein Album von ihnen besitzt, dem klafft eine gehörige Lücke in seiner Sammlung. Singles kann diese locker füllen. Auch wenn eigentlich niemand drum rum kommt, sich die CD zu kaufen, die der Band zum Durchbruch verhalf: Denn eigentlich war schon "The Man Who" eine komplette Ansammlung hochkarätiger Singles.
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