laut.de-Kritik

Schlicht und einfach perfekt.

Review von

"Psyence Fiction" ist schlicht und einfach perfekt. Da spielen Unkle (MoWax Gründer James Lavelle als Produzent und DJ Shadow als musikalischer Leiter) ihre ganze Erfahrung aus. Die Grundstimmung ist Trip Hop und doch gibt die Platte einen grandiosen Überblick über die Entwicklung der Musik in den 90ern.

Lavelle lud Musiker wie Mike D. (Metal), Jason Newstead (Grunge), Thom Yorke (Radiohead), Richard Ashcroft (The Verve) und Kool G. Rap ein und jeder steuert reichlich musikalischen Eigensinn bei. Doch zwischen den auseinander strebenden Kräften vermittelt ein Spannungsbogen, in dem DJ Shadows überraschende Samples haufenweise Sollbruchstellen bilden.

Beim ersten Mal ist das ganz lustig, wenn man irrtümlich glaubt, es habe vorm Fenster (da ist doch der Garten!) gehupt. Auf Dauer könnte die perfekte Produktion, könnten all die Geräusche, Gelächter, Würfelbecher und Silvesterraketen auf die Nerven gehen, auch wenn sie helfen, träumerische Melancholie in brachialen New Wave-Disco übergehen zu lassen.

Aber dann bleibt immer noch Thom Yorkes wunderschön fragil gesungenes "Rabbit in Your Headlights" oder Richard Ashcrofts "Lonely Soul": Neun Minuten zwischen Breakbeat und Ballade und eine ganze Welt für sich.

Wer lässt sich schon gern vom Sockel reißen, aber ziemlich begeistert bin ich von "Psyence Fiction" schon.

Trackliste

  1. 1. Guns Blazing (Drums Of Death Pt. 1)
  2. 2. U.N.K.L.E. (Main Title Theme)
  3. 3. Bloodstain
  4. 4. Unreal
  5. 5. Lonely Soul
  6. 6. Getting Ahead In The Lucrative Field Of Artist Management
  7. 7. Nursery Rhyme / Breather
  8. 8. Celestial Annihilation
  9. 9. The Knock (Drums Of Death Pt. 2)
  10. 10. Chaos
  11. 11. Rabbit In Your Headlights

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