laut.de-Kritik
Vollgas zwischen Death Angel, Slayer und Testament.
Review von Michael EdeleDie Tradition, sich nach Alben oder Songs von Vorbildern zu benennen, zieht sich konstant durch die Geschichte des Heavy Metals. Ob das nun tatsächlich besonders oft im Thrash-Bereich passiert oder es mir da nur auffällt, kann ich nicht wirklich sagen. Aber wenn sich eine Band Ultra-Violence nennt, dann sind die musikalischen Vorbilder nur unschwer zu erkennen.
Dass sich eine Truppe gezielt an Death Angel orientiert, ist dabei eher ungewöhnlich - und die Jungspunde (der Drummer wurde erst kürzlich als letzter 21) stammen dazu noch Italien. Aber Death Angel sind lange nicht der einzige Pool, aus dem die vier Männer fischen. Testament, Slayer und Exodus sind natürlich ebenfalls Marken, die genannt werden wollen.
Mit dem Opener "Burning Through The Stars" prügeln uns die Italiener ein ultrapräzises Thrash-Brett um die Ohren und machen von Anfang an klar, dass sie weder spieltechnisch noch in Sachen Songwriting irgendwas anbrennen lassen. Bereits mit dem zweiten Track "Why So Serious ..." packen sie einen deutlichen Schuss Megadeth mit auf den Zettel, denn so rockig und melodisch zocken in aller Regel nur Megadave und seine Jungs von der Stange.
Danach zeigen die Turiner, dass sie nicht nur auf die Zwölf können und walzen mit "Gavel's Bang" durch die Speaker. Die raue Röhre von Shouter und Gitarrist Loris Castiglia kommt zwar ein wenig eintönig, aber zumindest durch seine Phrasierung bringt er eine gewisse Dynamik in seine Vocals.
Wie es sich für junge, wilde Thraser gehört, geben die Jungs bevorzugt Vollgas und scheuchen Drummer Simon Verre auch gerne in den Blastbeat. Dennoch bleibt Platz für eine kurze akustische Pause wie "A Second Birth", um Atem zu holen. Wer schon immer mal hören wollte, wie eine sauber und auf den Punkt gespielte Version von Venoms "Don't Burn The With" klingt (warum auch immer), here you go.
Mit dem abzischenden "The Way I'll Stay" und dem Rausschmeißer "Fractal Dimension" beweisen Ultra-Violence, dass ihnen auch zum Ende hin nicht die Puste ausgeht. Man kann nur hoffen, dass die Jungs ein wenig Unterstützung vom Label bekommen und sich mal in unseren Breitengraden sehen lassen. Verdient hätten sie es allemal!
Noch keine Kommentare