laut.de-Kritik
Paulchen feiert - und wer was auf sich hält, gratuliert.
Review von Eberhard DoblerDer Pink Panther feiert seinen 40sten, und wer was auf sich hält, gratuliert - St Germain, Dimitri From Paris, Fatboy Slim oder Fischerspooner. Einst als Warm-up-Charakter für Peter Sellers' Inspektor Clouseau-Rolle konzipiert, entwickelte Paulchen bald ein Eigenleben und ergatterte den ersten Oscar in der Kategorie Animationsfilm. Doch seine Jubiläums-Compilation weist über den eigentlichen Anlass hinaus.
Die angesagte Swinging Sixties-Lounge-Bar stellt schließlich ein Fass ohne Boden dar: sie fordert sieben Nächte die Woche Easy Listening. Die entspannten, mit tanzbarer Elektronik und viel Perkussion vermischten Jazz-Grooves passen aber auch auf jede private Penthouse Party: die Lichter der Großstadt sind allgegenwärtig.
Nach Grammy-Preisträger Henry Mancinis Original (das Kontrabass-Intro plus Saxophon-Hook kennt jedes Kind), überträgt St Germain Paulchens Erkennungsmelodie in den Reggae-Kontext. Der Klassiker taucht noch zweimal auf: als Fischerspooners 80er-infizierter Elektro/Dance-Tune (die New Yorker Exzentriker verstehen sich aufs Dekonstruieren) und als funky "Malibu Remix".
Sehr bartauglich präsentiert sich der schwebende Nu Jazz-Remix von Peggy Lees "Fever". Titans "Corazon" mixt 60er-Party und Big Beating, bevor US-Producer Ursula 1000 seine "Smokebomb" auf die Tanzfläche wirft. Erfrischend spaßig und trashig kennt man das japanische Sample-Duo Pizzicato Five.
Fatboy Slim (mit Bootsy Collins am Mic) gibt sich ähnlich rhythmusbetont wie Dimitri From Paris mit seiner fröhlich karibischen Dance-Nummer "Sacre Français". "Voulez-Vous?" lockert mit Trip Hoppigem und Hawaii-Gitarren auf.
"Summer Sun" swingt dagegen in der Orchester-Tradition und vertritt ähnlich wie "Shot In The Dark/Peter Gunn" sowie das elegant swingende "Bossa Per Due" des italienischen DJs Nicola Conte eher die traditionell orientierten Tracks der CD: Pink Panther-Regisseur Blake Edwards hätte sie schon in den 60ern für seine Filme verwenden können.
Wer noch nach Hintergrundsmusik für gefährlich unschuldige Feiertagsabende sucht, wird hier fündig. In den Worten Mocean Workers klingt das dann so: "Supersonic - magnifique - très très cool et très très chic".
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