laut.de-Kritik
Erinnerung an eine große Stimme.
Review von Sven KabelitzNeun Monate ist es her, seit Whitney Houston den Kampf um ihr Leben überraschend früh verloren hat. Im Herzen wartete man immer auf ein Comeback der Diva im Stil einer Tina Turner. Doch die Realität spiegelte sich bereits auf ihrem enttäuschenden letzten Album "I Look To You" wider. Ein gefallener Engel, kaum noch bei Stimme, hoffte auf eine letzte Chance im Pop-Geschäft. Leider vergeblich.
2012 war ohnehin nicht nett zu unseren Stars und Sternchen. Wir mussten uns von Robin Gibb, Adam Yauch, Dirk Bach und vielen anderen ans Herz gewachsenen Menschen verabschieden. Doch es scheint fast geschafft. Der Einzelhändler um die Ecke überflutet uns bereits mit Lebkuchen. Der perfekte Moment, um mit "I Will Always Love You: The Best Of" erstmals nach dem Tod auf die Karriere der Amerikanerin zurück zu blicken.
Dabei richtet sich das Augenmerk auf die ersten großen Jahre, in denen Whitney Houston in einem Atemzug mit Madonna und Michael Jackson genannt wurde. Das Gros des Albums füllen Tracks aus den ersten drei Longplayern und dem "Bodyguard"-Soundtrack. Die folgenden Jahre werden mit gerade mal vier Songs abgefrühstückt, darunter das grandiose "My Love Is Your Love". "Just Whitney", die fünfte Studioarbeit, findet gar nicht statt.
"I Look To You" erstrahlt mit einer unveröffentlichen Gesangsspur der Sängerin. Bei stärkerer Stimme als auf der Originalfassung hört man die Verstorbene im Duett mit R. Kelly. Dessen "We Love You Whitney, rest in peace" zum Ende des Songs hätte man sich sparen können. Hinzu kommt das bisher unveröffentlichte "Never Give Up", eine solide aber wenig überraschende R'n'B-Nummer.
"I Will Always Love You: The Best Of" macht noch einmal deutlich, dass wir Anfang des Jahres keinen alltäglichen Star, sondern eine große Stimme und Interpretin verloren haben. Warum Titel wie "One Moment In Time" oder "Step By Step" fehlen, bleibt ein Rätsel. Es muss ja noch Gründe für kommende Compilations geben.
3 Kommentare
Habe die "The Greatest Hits" aus dem Jahre 2000 im Regal. Alles, was danach kam, war ja eher nicht mehr so relevant. Dort sind auch "One Moment In Time" und "Step By Step" enthalten. Außerdem ist das ein Doppelalbum. Von mir also eher empfohlen!
Die wievielte Best Of Cd von Whitney ist das jetzt?
Hauptsache, es lässt sich immer mal wieder noch ein bißchen Schotter aus der Crackleiche pressen...
Hoshi hat Recht, die 2000er reicht völlig. Rip Whitney!