Wirtz - " Live & Unplugged Im Gibson Club Frankfurt"

Wenn man sich auf was verlassen kann, dann darauf, dass ein Daniel Wirtz liefert. Und zwar Qualität in guter Aufmachung, zu sauberen Preisen und ohne Verarschung. Es gibt viele Bands und Künstler, die zu ihrer Live-DVD einfach mal noch parallel die Live-CD veröffentlichen. Bei Wirtz gibt es die Vollbedienung in einer - wie immer - schön gemachten Edition.

Da ich das Glück hatte, an einem der beiden Abende im Frankfurter Gibson Club vor Ort zu sein, weiß ich bereits, was mich erwartet. Zum Teil bestuhlt, zum Teil für stehende Gäste war der Club an beiden Abenden ausverkauft, und dennoch kam dabei irgendwie eine sehr intime Stimmung zustande. Das lag zum Teil mit Sicherheit an den erwartungsgemäß ruhigen Tönen, die an dem Abend angeschlagen wurden, aber auch an der meist in dunkle Farben getünchten Bühne.

Warum Daniel eine ähnliche Hosenmode trägt wie sein wenige Monate alter Nachwuchs, bleibt wohl sein Geheimnis, doch zumindest mit der weißen Krawatte und dem schwarzen Hemd passt er sich der festlichen Stimmung des Abends an. So sitzen neben Daniel und seiner bekannte Livetruppe noch die beiden Violinistinnen Sarah Tarabulus und Bianca Preché, sowie Cellist Ilja Lappin und Pianist Eric Krüger mit auf der Bühne.

Neben den von "Unplugged" bekannten Stücken gibt es natürlich auch noch ein paar Balladen von anderen Alben, aber auch ein, zwei weitere Titel, die extra für dieses Ensemble umgeschrieben wurden. Dass Daniel mit Basser Christian Adameit eine verdammt gute Zweitstimme mit auf der Bühne hat, macht die ganze Angelegenheit um so besser.

Was soll ich zu den Songs und Texten noch sagen, was ich nicht schon in den anderen Reviews geschrieben hätte? Wer sich in Daniels Geschichten nicht zumindest irgendwo wieder findet, leidet entweder an Autismus oder ist bereits vor Jahren gestorben, ohne dass er oder sie es selber mitbekommen hat. Normalerweise bin ich ja immer derjenige, der am Schnitt, der Beleuchtung oder der Kameraführung was auszusetzen hat, aber diese Mal finde ich tatsächlich kein Haar in der Suppe, denn auch hier haben Daniel und seine Crew sehr auf Qualität geachtet.

Wer die beiden Abende also verpasst hat und sich - vollkommen zurecht - noch darüber ärgert, der sollte sich die DVD nicht entgehen lassen. Mir fällt beim besten Willen nämlich kein Grund ein, warum man sich "Live & Unplugged Im Gibson Club Frankfurt" NICHT zulegen sollte.