laut.de-Kritik
Zu viele Filler und unnütze Trap-Versuche.
Review von Florian Weigl"Rolling Papers 2" ist wie die meisten Wiz-Alben eine frustrierende Angelegenheit. Weed war, ist und wird immer Anfang und Ende aller Probleme sein, oder wie Wiz auf Ocean zusammenfasst: I'm that n*gga, been that n*gga/ past and present tenses". Dass dies als eine der der besten Bars auf einer Wiz-Platte durchgeht, sollte mittlerweile auch bei jeden angekommen sein. Was ich von Wiz erwarte ist darum sehr moderat und vor allem auf die Basics ausgerichtet: Gibt es ein paar interessante Flows? Ist er stimmlich präsent? Hat er zur Lust am Rappen zurückgefunden, die auf den letzten Projekten verloren gegangen schien?
Die Antwort auf all diese Fragen ist ein schüchternes ja, auch wenn bei 25 Songs und über 90 Minuten die Hit-Miss Quote etwas höher sein sollte, um besser abzuschneiden. Die erste Hälfte von "Hot Now" bis "Late Night Messages" treibt die Geduld-Spanne an ihre Grenze, bis die Mitte von "Rai" bis "420 Freestyle" etwas mehr Abwechselung bietet und es auf einer sanfteren Note ("B Ok" bis "Something New") endet.
Über die Trap-Versuche auf "Blue Hunnids" hülle ich mich aus Respekt vor Jimmy Wopo in Schweigen. Auch sonst überwiegen anfangs überflüssige Filler mit desinteressierten, apathischen Flows wie "Very Special", "Goin Hard" und "Holyfield". Spätere Features von Gucci Mane und Snoop Dogg werden ebenso verschwendet. Es braucht bis "Rolling Papers 2", ehe Wiz aufwacht, Drive entwickelt und sogar zur minimalen Selbst-Reflexion fähig ist: Tired of these girls, we all fucking the same one". Vor dem nächsten Sex-Rap schützt dies dennoch nicht.
Auf "Rain" liefert Partynextdoors Flow etwas Variation, als er erst verzögert und dann die Silben gegen Ende ins Stakkato ausbrechen lässt. Klingt in der Theorie besser als es sich auf dem Album anhört, aber wenigstens mal etwas Abwechslung. "Karate/Never Hesitate" erlöst mit einem Beat-Switch das erbärmliche Duett zwischen Wiz (hier mal mit Doubletime) und Chevy Woods für eine engagierte, bassgetriebene zweite Hälfte. Dies setzt sich auch auf den folgenden Tracks fort. Wiz klingt hier hungriger und liefert mit "420 Freestyle" den vielleicht fokussiertesten Track ab.
Je öfter ich das Album höre, desto klarer kristallisiert sich heraus, dass "Rolling Papers 2" vor allem dafür herhalten soll, vier Singles zum Charten zu bringen und diese in den prominenten Playlisten zu positionieren. Songs wiederholen und recyceln Ideen oder Strukturen mit der Hoffnung, dass eine Variation hängen bleibt und sich durchsetzt. Musikalisch ist das zynisch, marketingtechnisch nennen wir das Playlist. Die letzten fünf Songs suchen dann auch alle denselben Vibe und lallen nach späten, leicht angetrunkenen Sommernächten.
Wiz ist hier am präsentesten, lässt die Songs trotz ihrer Sanftheit aber niemals in Belanglosigkeit absinken. Nicht, dass dies schlimm wäre. Bone Thugs-N-Harmony ergänzen mit ihren melodietrunkenen Flows auf "For The Stars" perfekt Wiz' abgekanteten Flow, ehe er sie den Song kidnappen lässt. Themxxnlight gibt genügend Präsenz, um "All Of A Sudden" zu einem verkappten Ohrwurm zu machen. Am Ende steht dann noch der alte Trick auf dem man zur Sicherheit noch die erfolgreichste Single am Ende positioniert. Ob dies noch jemanden anderen außer Rezensenten dazu bewegt, sich wirklich alle 90 Minuten am Stück anzuhören, bezweifele ich hier mal.
5 Kommentare mit 5 Antworten
Langweiligster Penner im Game!
Wirklich so ein Raper den keiner braucht!
Wir sind selten einer Meinung, aber da muss ich mir Recht geben!
Der Raper Rapper Fehler ist unverzeihbar für Nichtgenrefremde.
Auf der Habenseite hat er immer noch großartige Dinger wie Kush & OJ. Nach der Enttäuschung ONIFC war sein Hype dann aber schon vorbei und qualitativ war's das dann auch.
Wirklich kaum hörbar das ganze. Habs auch nicht bis zum Ende geschafft. Traurig auch, wenn das einzige Thema, über das man mit 31 rappen kann, Gras ist...
Immerhin ein gutes Thema.
Mia Khalifa>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> whiz Khalifa
True
Lange Gesichter hier in der Sbahn. Neben gewohnt übellaunigen Tütenmamis und anderen empathielosen Schieflippen versuchte ich mal in einem größeren Rutsch das Album vorbeiziehen zu lassen. Grasrap eignet sich ja meist zum Zeitvertreib. Ich mag ja Wiz' manchmal aufblitzendes Gespür für schmeichelnde Melodien, atmosphärische Vibes mit dezentem Ohrwurmfaktor. Man muss sich das aber Mixtape für Album selbst zusammenpicken. Auch hier hab ich wieder fünf schöne Stücke ausmachen können die mir locker leicht ins Ohr perlen.
Leider stören die ständigen Ladezeiten alias restlichen 20 Tracks zwischen erwähntem Quintett
Weniger wäre so viel mehr gewesen, auch weniger Weed (oder wars diesmal sogar zu wenig was die immense Filleranzahl erklären würde)