laut.de-Kritik
Gothik-Metal mit einer Prise Evanescence.
Review von Thomas GraffeUnd hier das neue Album von Within Temptation. Nein, Moment – doch Nightwish? Das wird man sich im ersten Moment fragen, wenn man die Silberscheibe in den Player wirft.
Die Ähnlichkeiten mit dem Sound der oben erwähnten Bands, mit noch einer Prise Evanescence gewürzt, fallen beim Anhören sofort auf. Derzeit erfreut sich die Mischung aus Metal, kristallklarer Frauenstimme, Orchester und Choreinlagen, Keyboardsequenzen und klassischen Elementen großer Beliebtheit, und da ist es verständlich, dass Xandria auch was von dem Kuchen abhaben wollen.
Von musikalischer Innovation kann dabei kaum die Rede sein, ansonsten macht die Band ihre Sache aber gut, auch wenn das Stimmvolumen von Sängerin Lisa gegen die Konkurrenz von Within Temptation u.a. nicht bestehen kann.
Songschreiber und Gitarrist Marco hat sich hier sehr am Kommerz orientiert, scheint es, denn jedes Lied ist extrem eingängig und refrainlastig aufgebaut, so dass es recht bald lästig wird. Schon bei gefühlstriefenden Balladen, wie "Eversleeping" nerven die ständigen Wiederholungen in den Harmonien langsam, aber sicher. "Five Of Universe", "Answer" und ein oder zwei andere Liedchen sind dagegen recht nett geraten, auch wenn wie fast überall der Refrain grob geschätzt die Hälfte des Liedes, wenn nicht mehr, einnimmt.
Ravenheart bringt also nach dem Einstiegsalbum "Kill The Sun", das sich schon ähnlicher stilistischer Elemente bedient hatte, nichts wirklich Neues und Außergewöhnliches auf den Markt. Schade eigentlich, denn das musikalische Können und die fein abgestimmte Instrumentierung, die die Xandria-Belegschaft hier an den Tag legt, lassen vermuten, dass sie dazu durchaus in der Lage gewesen wären.
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