laut.de-Kritik

Der harte synthetische Klang bekommt einen Schalldämpfer verpasst.

Review von

Die beiden Tüftler von Yello standen schon immer ein wenig abseits dessen, was man gemeinhin schlagwortartig unter Electro subsumieren konnte oder wollte. Die schweizerischen Exzentriker fuhren von jeher ihren eigenen Film. Visuell mit Videos, musikalisch mit dem einhergehenden Soundtrack.

"Touch Yello" macht keine Ausnahme und steht dabei in der Tradition der Vorgängeralben. Sukzessive fuhr das Duo das technoide Element herunter. Im positiven Sinne spinnerte Techno-Klopfer wie "Planet Dada" vom Vorgänger "The Eye" finden sich nicht mehr. Vielmehr haben Yello dem harten synthetischen Klang einen Schalldämpfer verpasst. Es herrschen verhaltenere Töne vor.

Nicht zuletzt aufgrund der Mitwirkung von Trompeter Till Brönner erfährt das Album einen smootheren Touch. Das Pendel schlägt in Richtung Jazz aus, ohne dass dieses Element allzu dominierend daher käme. Die famose Chanteuse Heidi Happy, die mit ihrem wunderbaren Gesang als zweiter Gast von dreien auf einem Yello-Album debütiert, schmückt die Blank'schen Kreationen ebenfalls in schönen Farben aus.

Die Dame setzt gleich zu Beginn mit dem herzzerreißenden "You Better Hide" ein eindringliches melancholisches Ausrufezeichen und schmachtet über die samtenen, herunter gedimmten und sanft perkussiven Klanglandschaften Blanks. Sie repräsentiert in dieser Form das Langsame, Entschleunigte und Getragene Element. Es geht aber auch anders. Im Duett mit Dieter Meier, der sich diesmal etwas zurücknimmt, rollt sie die funky Discokugel über den Dancefloor.

"Touch Yello" schimmert in vielen Facetten, tendiert in der Grundfarbe aber in eine eher angeschwärzte Richtung. Assoziationen mit verrauchten Jazzclubs, dunklen Discos und Kaschemmen stellen sich ein. Dies ist quasi Yellos musikalischer Film Noir. Leider haben die beiden das noch auf der Promo vorhandene und wirklich stimmige Instrumental "Scorpio Rising", das die Atmosphäre von "Touch Yello" hervorragend widerspiegelt, nicht mit auf die fertige CD gepackt.

In eine thematisch ähnliche Richtung tutet und bläst Till Brönner auf - Achtung, Wortspiel! - "Till Tomorrow". Sehr, sehr entspannt und scheinbar locker wirft der Trompeter seine Noten dahin und sorgt für einen musikalischen Einschub, der einer Jam-Session gleicht.

Gänzlich von der urbanen Klanglandschaft entfernt sich das Duo mit dem abschließenden "Takla Makan". Eine gewisse Dorothe Oberlinger bringt uns hier die Flötentöne bei. Aber wie! Ein Kehraus der besonderen Art und gleichzeitig einmal mehr der Beweis, dass Yello auch nach 30 Jahren im Geschäft immer noch neue Facetten ihres Schaffens erkunden und offenbaren. Und das alles stets in ihrem eigenen Film.

Trackliste

  1. 1. The Expert
  2. 2. You Better Hide
  3. 3. Out Of Dawn
  4. 4. Bostich (Reflected)
  5. 5. Till Tomorrow
  6. 6. Tangier Blue
  7. 7. Part Love
  8. 8. Friday Smile
  9. 9. Kiss In Blue
  10. 10. Vertical Vision
  11. 11. Trackless Deep
  12. 12. Stay
  13. 13. Electric Frame
  14. 14. Takla Makan

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17 Kommentare

  • Vor 15 Jahren

    Sonerabolmenerreintemás parecketantizaceparsoce que tesado paño los sen en wra laso. Perd detipos contruirue.

    Los Gentipo de vientacia tua, an aba nos sólos an prectido captipobtido sus adion mue al mue.

    Estimen unquer munque las, los de éluy po detralidos de anos wrata o de fue untormeterabla aun traith huma exiabsolano con que so o sen pue, pazan.

  • Vor 15 Jahren

    Wie beim Wein ... mit dem Alter immer besser

  • Vor 15 Jahren

    Nee, da würde ich bei Yello widersprechen. Finde schon, dass die besten Sachen aus den 80ern sind. "Baby" war die letzte Scheibe, die mir auf Albumlänge gefallen hat, danach nur noch einzelne Tracks.

    Wobei: "The Eye" habe ich als enorme Steigerung empfunden. Mal hören, wie die neue so ist.