laut.de-Kritik
Emotionale Balladen zwischen Soul, Blues und Southern Rock.
Review von Michael EdeleKinnners, Kinners. Ich weiß auch nicht, aber so langsam aber sicher scheint beim guten Zakky-Boy die Power raus zu sein. Das letzte Black Label Society-Album "Catacombs Of The Black Vatican" war alles andere als 'ne Dampfhammer-Scheibe. Nun erscheint mit "Book Of Shadows II" unter seinem eigenen Namen erst einmal 'ne Art Balladensammlung.
Der erste Teil liegt nun mittlerweile 20 Jahre zurück. An ebendiesen knüpft das Album trotzdem beinahe nahtlos an. Von daher sollte man die beiden Baustellen Black Label Society und Zakk Wylde deutlich voneinander trennen. Auch "Book Of Shadows II" steht ganz in der Tradition einer Band wie Lynyrd Skynyrd. Verzerrte Gitarren sucht man in den ersten Songs fast vergeblich. Dafür bekommt man aber sehr gefühlvolle, erdige Musik, die sich zwischen Soul, Blues und Sothern Rock bewegt.
Die Hammond-Orgel spielt eine recht große Rolle, außerdem natürlich die akustische Gitarre des Meisters. Die setzt er jederzeit harmonisch und auch in den Soli eigentlich nur songdienlich ein, auch wenn er wie in "Lost Prayer" oder "Darkest Hour" die Klampfe auch einmal ordentlich qualmen lässt.
Gesanglich bleibt er dabei stets emotional, was der Mann definitiv drauf hat, was sich über eine Spielzeit von deutlich über einer Stunde doch irgendwann abnutzt. "Book Of Shadows II" birgt ein paar paar wirklich tolle, melancholische Songs, doch auf Albumlänge erscheint es dennoch bald eintönig.
Vielleicht geht es ja nur mir so, aber sobald die Hammond vor sich in orgelt, muss ich immer an Procul Harums "Whiter Shade Of Pale" denken. Es liegt aber nicht nur daran, dass sich die Tracks auf der Scheibe oftmals nur unwesentlich von einander unterscheiden. Auch die immer mehr von christlichen Motiven durchwirkten Texte des ehemaligen Ozzy-Gitarristen sorgen nur bedingt für Spannung.
Die Albumversion der Single "Sleeping Dogs" soll einen Gastauftritt von Corey Taylor beinhalten: Hört man, wenn überhaupt, kaum. Ob man hier - wie von Zakk spaßeshalber selbst vorgeschlagen - von den modernen Simon & Garfunkel sprechen will, bleibe dahin gestellt.
Abschließend gibt es noch zwei auf Klavier und Zakks Stimme reduzierte alternative Versionen von "Tears Of December" und "Lost Prayer", die beide in dieser Fassung deutlich mehr Charakter beweisen. Für sich genommen, besitzen die Songs größtenteils durchaus ihren Charme. Als Album in seiner Gänze bietet "Book Of Shadows II" einfach zu wenig Ecken und Kanten.
2 Kommentare
Also für Zakk nicht verkehrt. Muss aber auch zugeben, dass mir seine Art Gitarre zu spielen ganz übel aufstößt. Also hat er mit seiner Whiter Shade of Pale Orgel und dem eher Folkigen Ambiente ganz gut abgeschnitten: 2,5 von 5. Auf der Zakk Skala: 5 von 5.
Rechtschreibfehler im zweiten Absatz:
Hier handelt es sich selbstverständlich um Southern Rock, wie auch in der Überschrift korrekt angegeben