laut.de-Kritik
Blickt mit schon 28 Jahren auf die gute alte Zeit zurück.
Review von David HilzendegenDie häufigste Reaktion, die ich in den vergangenen Wochen auf die aktuelle, bei mir rumliegende Ashanti-Platte bekam, war doch tatsächlich: "Ist die nicht tot?" Ob sich ihr Management dessen wohl bewusst ist?
Nein, meine Damen und Herren, Aaliyah ist tot. Ashanti ist lediglich weitgehend von der Bildfläche verschwunden. Bis jetzt. Leider.
Zwar gab Miss Douglas 2008 "The Declaration" ab und erreichte damit auch die Top Ten der Billboard-Charts. Der Rest der Welt blieb davon jedoch ziemlich unbehelligt. So gesehen ist es schon sechs Jahre her, dass Ashanti mit "Chapter II" zumindest in Deutschland ihr letztes wirkliches Hitalbum landete.
Es muss hart sein, zu sehen, wie der eigene Stern sinkt. Oder wie ist die Idee, 2009 eine Platte mit unveröffentlichten Stücken von 2001 bis 2002 zu bringen, sonst zu erklären?
Also blickt die Dame mit schlappen 28 Jahren schon auf die gute alte Zeit zurück. Inwiefern die alte Zeit allerdings tatsächlich eine gute war, liegt im Auge respektive im Gehörgang des Betrachters. Sofern es überhaupt möglich ist, diese austauschbaren R&B-Püppchen, die von Zeit zu Zeit wie Unkraut aus dem Boden sprießen, zu vermissen. Meine Wenigkeit hatte diese Gefühlsregung Ashanti betreffend noch nie und fühlt sich angesichts "The Vault" vollends bestätigt: Die New Yorkerin hätte sich ihre Piepserei über zwölf Titel, in Europa sogar 14, sparen können.
Aber wer bei derlei Sängerinnen erwartet, unverwechselbare oder wenigstens einigermaßen markante Kunst präsentiert zu bekommen, ist ohnehin auf dem Holzweg. Also wird das bekannte Muster abgespult: hier und da ein Rapper, meistens langsame, in Pathos und Kitsch ertränkte Instrumentals, möglichst billig und einfach. Schließlich muss das nicht nur im rosa Mädchenzimmer, sondern auch im einschlägigen Hit-Radio funktionieren.
Dementsprechend erwartbar generieren sich dann auch die Themen. Beispiele gefällig? "Don't wanna make you mad telling you about last night and how much fun I had.
Just because I'm not with you I don't need your attitude." ("Don't Need You"). Aha, Ashanti treibt es also gerne wild, oder doch nicht? "I'm a pretty little flower, baby. Don't crush me, baby. Don't hurt me baby baby." ("Pretty Little Flower"). "Telling you I'm all alone. So come on over. I'm out the shower now about to oil down. I can't wait 'til you get here" ("Girls In The Movies"). Ja schämt die sich denn für gar nichts?
"There are no words that I can say. Its la-de-de-la-de-la-de-de-de." Stimmt. Wieso verliere ich eigentlich so viele Worte, wo ein Fazit doch so einfach ist?
7 Kommentare
"Telling you I'm all alone. So come on over. I'm out the shower now about to oil down. I can't wait 'til you get here" ("Girls In The Movies").
Tja, wenn sie's braucht.
Naja, die CD ist wieder einmal ein Beweis dafür, was Plattenfirmen sich so alles sich einfallen lassen, damit Geld reinkommt.
ihre Musik kann ich schon ma an sich GAR nicht ab. Das kalte Grausen, so schwülstig ist dieser TeenieRnB. Völlig verloren hat die Lady bei mir, seitdem ich ich die "punked"-folge von ihr gesehen hab. Da weiß sie ja erst nicht, dass sie gefilmt wird und ist das arroganteste, eingebildedste Miststück (geil das hier nicht zensiert wird übrigens ), dass ich so mit je erlebt habe.
Als ihr dann klar wird, dass sie in einer Fernsehsendung ist machts *KNIPPS* und sie versucht ihr süßes Image mit gespielter Lockerheit und Sexy Lächeln zu verkaufen. Gaaaaaanz übel, leider ist die falsche abgestürzt, denn aalija hatte es 10 Mal mehr drauf.....
Wenn die Zeit immer beschissener wird darf man auch schon mal in jungen Jahren auf "Die gute alte Zeit" zurück blicken. Das dass Album scheiße ist, bleibt trotzdem ein Faktum.
Also ich finds heiß. Die Frau, nicht das Album.
Frau heiß - Album scheiß.
Ist okay, kann man sich anhören!