laut.de-Kritik
Frischer Indiewind von der Insel.
Review von Daniel StraubDas französische Label Kitsuné hat sich seit 2002 vor allen Dingen mit Acts wie Black Strobe, Bloc Party, Simian Mobile Disco und Digitalism einen guten Namen erarbeitet. Clubmusik, die allerlei weitere Referenzen in sich aufnimmt, kennzeichnen viele der Releases auf dem Pariser Label. Deshalb überrascht es, wenn nun mit dem britischen Quintett Cazals eine Indierock-Band ihr Debüt ausgerechnet hier veröffentlicht.
Die Label-Chefs scheinen sich ihrer Sache aber ziemlich sicher zu sein. 2007 bietet Kitsuné den vier Londonern einen Vertrag an. Noch im gleichen Jahr zeigen Cazals mit der Single "To Cut The Long Story Short", was in ihnen steckt. Zusammen mit den weiteren Releases "Life Is Boring" und "Somebody, Somewhere" bilden sie auch den Grundstock von "What Of Our Future".
Das Album eröffnet mit der melodiösen Up-Tempo-Nummer "New Boy In Town", die den Takt für die erste Hälfte von "What Of Our Future" vorgibt. Unbeschwert, erfrischend, tanzbar und mit einem guten Feeling für poppige Melodien ausgestattet, grooven sich Cazals durch die ersten 25 Minuten des Albums. Ein starker Auftritt, den die Briten hinlegen. Da wundert es auch nicht, wenn der unwiderstehliche Indiepop-Appeal ein ums andere Mal an Franz Ferdinand erinnert.
Im Gegensatz zu Kapranos und Co. gelingt es Cazals aber nicht, den guten Flow über die volle Spielzeit zu tragen. Ab "Life If Boring" setzen Ermüdungserscheinungen ein, die sich durch die gesamte zweite Albumhälfte ziehen. Einzige Ausnahme bildet das hymnische "Poor Incocent Boy", das 2005 bereits als zweite Cazals-Single auf einem Londoner Label 1234 Records veröffentlicht wurde.
Trotz der schwächeren zweiten Hälfte bleibt "What Of Our Future" unter dem Strich ein starkes Album. Für die Zukunft sollte man sich den Namen Cazals merken. Wenn die fünf Briten ihre Qualitäten konsequent weiterentwickeln, dürften sie noch das ein oder andere Mal von sich reden machen. Und das nicht nur, aufgrund der Tatsache, dass sie Pete Doherty zu ihrem Bekanntenkreis zählen.
4 Kommentare
eben mal bei last.fm angehört. man denkt laufend "ah das klingt jetzt nach x, und das hamse von y geklaut", hat irgendwie gar nix neues, eigenes. bitte schnell wieder in die versenkung zurück "grooven".
@narc
liegt allerdings auch daran, das Kitsuné Cazals immer wieder zurück geschoben hat. Poor Inocent Boys, für mich das stärkste Stück der Scheibe, war z.B. schon 2005 Online.
Finde das Album auch nicht sonderlich stark, aber 2005 wäre es ein Knaller gewesen und iwie glaube ich, dass 75% des Albums auch schon 2006 im Kasten war.
ok, das würde passen. für 2005/2006 klingt es gut (so um den dreh entstand wohl auch der vergleichbare sound von band x und y), für '08/'09 klingts halt irgendwie "gestrig".
das beste ist der Moulinex Remix von "Somebody, somewhere"