laut.de-Kritik
Tanzflächenfeger - düster und stark.
Review von Michael EdeleMit "Blutzoll" lösen sich Funker Vogt von der herkömmlichen Namensgebung der letzten drei Studioalben ("Survivor", "Navigator" und "Aviator"), um auch den musikalischen Fortschritt zu verdeutlichen, den das neue Album präsentiert. Aber keine Angst, Funker Vogt stehen auch auf ihre achten Veröffentlichung als Synonym für extrem tanzbare und zum Teil recht harte Rhythmen und starke Melodien.
Trotzdem geht es auf "Blutzoll" musikalisch wie textlich recht düster zu: Das teilweise auf deutsch gesungene "Genozid" lässt an Eindringlichkeit nichts zu wünschen übrig. Ähnlich wie der bedrohliche Opener "Arising Hero" bleibt die Nummer im Midtempo.
Die Tanzflächenfeger legen heißen dann "The State Within" und - düsterer - "Fire And Forget". Der Danceappeal von Songs wie "Hold My Ground", dem Industrial-Kracher "Terroristen" oder dem bärenstarken "Krieger" ist ohne Frage enorm, doch der kritische Umgang mit der Thematik zeigt allzu deutlich, dass es Jens und Gerrit nach wie vor nicht nur darum geht, tanzbare Hits zu schreiben, sondern auch darum, den Hörer zum Nachdenken anzuregen.
Ist "Blutzoll" allgemein schon überraschend abwechslungsreich geraten, so steht mit dem sehr reduzierten, geradezu balladesken "My Innermost" ein Novum ins Haus: Jens singt hier im Duett mit Gastsängerin Valerie Renay von Noblesse Oblige. Zur Krönung gibt es abschließend noch den symphonisch gelagerten "Ghost Track", der zeigt, dass die Herren auch im Soundtrackbereich durchaus ein Wörtchen mit zu reden hätten. Klasse!
Von "Blutzoll" gibts neben der normalen Ausgabe außerdem eine Limited Edition mit Bonus-DVD, auf der sich Remixe von Bands wie Rotersand, Faderhead, Die Krupps oder Mortiis befinden.
6 Kommentare
Die hören sich heute genau so an wie vor acht Jahren, nur hymnischer. Das Genre war damals schon völlig überlaufen - unglaublich daß es die heute noch gibt.
Das nächste 08/15-Review. Weiter so. Achja, über den Musikgeschmack braucht es glaube keine Worte mehr zu verlieren.
Wieder mal nen Cover, dass für das schlechteste Cover des Jahres herhalten könnte...
das ist die musik fürs vw-, opel-, bmw-, etcpp. tuningtreffen. da kann "mann" seiner 20millionen watt anlage so richtig saures geben. aber vorsicht wegen des "braunen tons"! sonst sind die guten recaros vollgekackt!
http://rudeboq.wikia.com/wiki/Brauner_Ton
lol
Keine Ahnung wie man für sowas überhaupt Punkte vergeben kann. Wenn diese 4 Punkte bedeuten, dass man dieses Album mit anderen Alben gleichsetzen kann, die eine gleich hohe Punktezahl erzielt haben, ist das schon ein ziemliches Armutszeugnis, sollte hier irgendjemand hier bei seinen Reviews den Anspruch auf Verwertbarkeit gestellt haben. Ich kann dieses ganze bescheuerte Genre nicht ernster nehmen als die uniformen cyber-goths, von denen es bevölkert wird. Autotuner auf Abwegen, wie es hier schon sehr schön formuliert wurde.