Porträt

laut.de-Biographie

KiD CuDi

Im Jahr 2008 sind die Hosen mancher Rapper so eng geworden, dass man sogar als astreiner Hip Hopper den Indie-Traum leben kann. Alles, das es braucht, ist ein hippes Habitat wie Brooklyn, dezidierte Inspirationsquellen wie Talking Heads oder Pink Floyd statt Scarface oder Biggie, zudem eine Stoner-Hymne wie "Day'n'Nite", die dank Crossover-Appeal neben klassischen Hip Hop-Heads auch Hipster der neuen Leggins-Generation begeistert.

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Geschafft hat das der 1984 in Shaker Heights in Ohio geborene Scott Ramon Seguro Mescudi. Unter seinem Künstlernamen KiD CuDi zeichnet er zwar nicht alleine für das hip in Hip Hop verantwortlich, aber die Trend-Blogs zwischen Tokyo und L.A. versetzt er in kollektiven Freudentaumel.

Im Klüngelkreis des Hipster Raps sorgt KiD CuDi neben The Cool Kids, Wale, The Knux und Mickey Factz für neue, meist elektronisch angehauchte Einflüsse und somit begeisterte Worte bei der Szene-Journaille zwischen URB und Fader.

Den Grundstein für seine Karriere legt der Umzug von Ohio nach Brooklyn. Im kreativen Umfeld des New Yorker Stadtteils folgt CuDi seinen musikalischen Vorstellungen und lernt dort die DJs A-Trak und Nick Catchdubs kennen. Die beiden sind nicht nur in der Schnittmengenwelt von Electro und Hip Hop vernetzt. Gemeinsam touren sie sowohl mit Clipse und Ghostface Killah als auch mit M.I.A., Spank Rock, Diplo und Hollertronix durch Amerika. Sie haben zudem gerade ihr eigenes Label Fool's Gold gestartet.

Kurzerhand nehmen sie KiD CuDi in ihr Team auf und führen ihn in eine Szene ein, die sowohl von Lil Wayne und Young Jeezy als auch von Steve Aoki und Daft Punk nicht genug bekommen kann. Da passt es ja, dass A-Trak als offizieller Tour-DJ von Kanye West unterwegs ist. Kanye überzeugt zu diesem Zeitpunkt die breite Masse davon, dass man durchaus Hip Hop sein kann, auch wenn man Daft Punk samplet.

So zeigt sich der Star auch CuDis per freiem Download verfügbarem Mixtape "A Kid Named Cudi" schwer begeistert. Im Februar 2008 veröffentlicht Fool's Gold zwar noch die "Day'n'Nite EP", doch gleich darauf stibitzt Kanye CuDi und verpflichtet ihn für sein eigenes Label GOOD Music.

Ein weiser Schachzug: Der Track "Day'n'Nite" geht im Crookers-Remix durch die Decke, Kanye holt sich CuDis Hilfe für sein eklektisches Gesangsprojekt "808's & Heartbreaks", sowohl die Modelabels der Stunde, als auch diverse Magazine konkurrieren um Fototermine mit dem Rapper aus Ohio.

CuDi sichert sich den Titeltrack für den anstehenden "Transformers"-Blockbuster "Revenge Of The Fallen". Dazwischen tütet er noch irgendwie einen Deal über eine tragende Rolle in einer neuen HBO-TV-Serie ein.

Unterdessen tauchen etliche "Day'n'Nite"-Remixes, etwa von Jermaine Dupri, Jim Jones, Trey Songz und Pitbull, auf. Die Szene ist ohne Frage bereit für das Solo-Debüt des musikalisch aufgeschlossenen Jungspunds.

Mit Unterstützung von Ratatat, MGMT, Kanye West, Emile und den befreundeten Produzenten Dot Da Genius und Jomix XXIV erscheint "Man On The Moon: The End Of Day" im Sommer 2009. Dass es auch im Doppelpaket funktioniert, beweist das Kollaborationsalbum "The Almighty Gloryus" mit dem Cleveland-Rapper Chip Tha Ripper.

Viel Zeit lässt sich CuDi allerdings nicht, um bei seinem Solo-Projekt nachzulegen. Das zweite Album "Man On The Moon II: The Legend Of Mr. Rager" erscheint ein gutes Jahr nach dem Vorgänger. Inspiriert vom Track "Maniac" dreht Shia LaBoef dazu sogar einen Kurzfilm.

Doch da sind Mescudis Gedanken wohl längst woanders: Gemeinsam mit seinem Produzenten Dot Da Genius zieht er das Alternative-Projekt WZRD auf. Nebenbei widmet er sich schon seinem dritten Album und ist auf Kollaborationen wie Travis Barkers "Give The Drummer Some" zu hören, Ehrensache.

Als die WZRD-Platte im Frühjahr 2012 erscheint, steht schon wieder das nächste Engagement im Raum: CuDi steuert ein Stück zum Soundtrack des Blockbusters "The Hunger Games" bei.

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Wer glaubt dem Amerikaner da noch, dass er während der Arbeit mit WZRD über fünf Monate mit einer Schreibblockade zu kämpfen hatte? Ein Grund dafür mag der Sorgerechts-Streit sein, den der New Yorker mit der Mutter seiner 2010 geborenen Tochter führt. Am Ende einigen sich die zerstrittenen Ex-Partner freundschaftlich.

So kündigt der Rapper getrost im Sommer desselben Jahres großspurig den Titel seines dritten Solowerks an: "Indicud". Nach einem gefeierten Auftritt beim South-By-Southwest-Festival 2013 in Austin steht das gute Stück dann in den Plattenläden, inzwischen veröffentlicht vom eigenen Label Wicked Awesome Records, einem Sublabel von Universal.

In der Folge veröffentlicht Kid Cudi in jedem Jahr ein Album: 2014 erscheint "Satellite Flight: The Journey to Mother Moon", 2015 folgt "Speedin' Bullet 2 Heaven" und wiederum ein Jahr später "Passion, Pain & Demon Slayin'".

Mit "Passion ..." tourt Kid Cudi durch die Staaten, bevor im Sommer 2018 das gemeinsam mit Kanye aufgenommene "Kids See Ghosts" erscheint. Mit "Kids See Ghosts" erweist er sich als Kanyes weitaus weniger wahnsinniger Junior-Partner, dem man viele der Projekte, für die man Kanye gerne haben würde, mit ruhigem Gewissen anvertrauen kann. Cudi steigt also wieder im Kurs und wird ein wenig präsenter in der Szene.

"Man On The Moon 3: The Chosen" erntet 2020 die Saat dieses neuen Wohlwollens überraschend mit seiner kommerziell stärksten Platte. Mit West hat er sich inzwischen ein halbes Dutzend mal zerstritten und wieder vertragen und dann wieder zerstritten, aber an großen Features wie Pop Smoke, Skepta, Phoebe Bridgers mangelt es dem Projekt trotzdem nicht. Auch, wenn das Projekt in der Kritik nur gemischt wegkommt, ist es eine Rückkehr zu Form und Status, wie viele sie Cudi gegönnt haben.

Mit dem Lockdown verraucht dieses Wohlwollen leider schrittweise wieder. Kid Cudi macht mit "Entergalactic" einen Soundtrack für eine Netflix-Serie, für die er unter anderem auch mit Eminem kollaboriert, ohne dass am Ende ein kohärentes Produkt herausbekommt. Es folgen zwei Best-Ofs, ein bisschen Image-Pflege und 2023 schließlich sein neuestes Album "Insano" mit Playboi Carti-Einflüssen und allerhand Szene-Connections.

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Do 27.02.2025 Hamburg (Barclays Arena)
Fr 28.02.2025 Berlin (Uber Arena)
So 02.03.2025 Oberhausen (Rudolf-Weber-Arena)
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Surftipps

  • Offizielle Seite

    Zeitgemäß, wie es sich für einen Hipster-Rapper gehört.

    thttp://www.kidcudi.com/
  • CuDi bei Facebook

    Zehntausend Millionen gefällt das.

    http://www.facebook.com/kidcudi

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