laut.de-Kritik
Die Darkrocker bleiben ihrem klischeehaften Kurs treu.
Review von Toni HennigMit "The Book Of Fire" fanden sich die Hamburger Darkrocker Mono Inc. zum ersten Mal an der Pole Position der deutschen Albumcharts wieder. Zwei Jahre später ersetzte Val Perun Manuel Antoni am Bass. Eine kreative Frischzellenkur durchläuft die Band trotzdem nicht. Ganz im Gegenteil: Eher hält sie auf "Ravenblack" am Altbewährten fest.
So lehnt sich der Opener "At The End Of The Rainbow" als straighter Goth-Rocker mit leicht sinfonischer Schlagseite und viel Klavierbegleitung stark an The Sisters Of Mercy an. Dabei kommt es zu einem Duett zwischen Martin Engler und Drummerin Katha Mia, die auch Gesang für einen Großteil der restlichen Songs beisteuert. Nur entwickelt Engler mit seinen schwachbrüstigen Vocals nicht ansatzweise das Charisma eines Andrew Eldritchs, und Kathas dünnes Stimmchen trägt ebenfalls nicht zum Gelingen der Nummer bei.
In eine ähnliche Kerbe schlägt "Empire", das so gut wie gänzlich ohne sinfonische Elemente auskommt. Die betonen Mono Inc. in "Princess Of The Night" dafür um so mehr. Dabei kann man sich, wenn sich das lyrische Ich der Prinzessin der Nacht unterwerfen und in ihren Armen sterben möchte, vor ausgelutschten düsterromantischen Klischees kaum retten.
Dass sich auf dem Album nach längerer Zeit wieder ein paar deutschsprachige Songs befinden, macht alles nur noch schlimmer. "Lieb' Mich" könnte von einem 14-Jährigen stammen, der zum ersten Mal verliebt ist und seiner Angebeteten sehnsüchtig hinterher schmachtet. Zudem ist der Gesang Englers vom Pathos eines Joachim Witts nicht weit entfernt. Da erscheint es nur logisch, dass eine Neuaufnahme von Witts all zu schwülstiger und bedeutungsschwangerer Trauerhymne "Wiedersehen Woanders" die Scheibe beschließt.
Zumindest legen Mono Inc. im Titelstück und in "Never Alone" etwas mehr Kreativität an den Tag. Der erstgenannte Song unterhält durchaus mit seiner an Queens "We Will Rock You" angelehnten Struktur und den hymnischen Einschüben Katha Mias, die sich hier endlich mal ein wenig mehr aus ihrer Komfortzone wagt. Die zweitgenannte Nummer bringt rockige, erzählerische und epische Elemente unter einem Hut und wartet mit interessanten Tempowechseln auf.
Ansonsten bleiben die Hamburger ihrem klischeehaften Kurs treu, wozu auch die Gäste auf der Platte noch beitragen. So versuchen Mono Inc. gemeinsam mit Storm Seeker mit "After Dark" auch noch die Santiano-Anhänger mit ins Boot zu holen, wenn folkig rockende Klänge auf hymnische Ah- und Oh-Gesänge treffen.
1 Kommentar
hallo, schade aber die Kritik von T.H. trifft leider zu!!