laut.de-Kritik
Kollektive Blamage der Deutschrap-Elite.
Review von Philipp GässleinNach der Collabo auf Sidos "Maske" und dem peinlichen Beef mit Flipstar von Creutzfeld und Jakob dürfte "Sparring" wohl das erste Album des Rap-Urgesteins sein, das mehr als nur eine Handvoll Headz anspricht. Oliver Otubanjo und sein DJ Roman Preylowski holten sich aus diesem Grund eine ansehnliche Gruppe Gast-MCs ins Boot, um jeglichen Ansprüchen gerecht zu werden.
Dass Olli Banjo auf eine längere Karriere zurückblicken kann als die meisten seiner Featurepartner, kristallisiert sich recht schnell heraus. Sein sicherer, selbstbewusster Style gepaart mit gut gestreuten Punchlines sprechen eigentlich für sich. Der Aschaffenburger befindet sich auf Kriegspfad und disst jeden, der kein Feature auf seiner Platte hat: Raptile, Deichkind, Spax und, nein wie originell, Eko Fresh. Letzterem unterstellt er, der beste deutsche Rapper auf Technobeats zu sein, was besonders lächerlich aus dem Munde eines Hip Hoppers kommt, der seinen Bekanntheitsgrad in Sidos Fahrtwasser erlangt hat.
Die Beats des eigenen Albums stellen zudem auch nicht gerade der Weisheit letzter Schluss dar, sie sind überwiegend langweilig, chaotisch, unstrukturiert. Wenn einmal etwas halbwegs Anständiges aus dem Mixer kommt, wie etwa bei "Erzähl, Was Du Willst", machen die peinlichen R'n'B-Hooklines dem Track den musikalischen Garaus. Ansonsten erledigen das die unerträglich primitiven Texte und die absolut enttäuschenden Leistungen der Gäste. Curse, der Klanund Ex-ABSler Ercandize kriegen eine glatte Sechs, Eißfeldt, Savas und Sido bewegen sich in gerade noch erträglichen Regionen.
Die eher unbekannten Schivv, Separate und Jonesmann bringen zwar relativ gute Parts, doch das schützt aufgrund von Hooklines wie "Du willst ein kleiner Vixer sein, komm ich hate mit dir| Du willst ein großer Vixer sein, komm ich hate mit dir" nicht davor, gnadenlos geskippt zu werden. Lediglich "Feuer" kann als richtig runde Sache abbrennen. Hier stimmt der Beat, Banjo präsentiert einen Part, der endlich mal Niveau erkennen lässt, und Firma-Mitglied Tatwaffe glänzt in gewohnter Manier. "Nashorn" sticht noch einmal mit Oldschool-Beat und ultraschnellem Gewehrsalvenreim hervor, nervt aber spätestens beim dritten Durchhören.
"Sparring" ist also ein Album, das die Welt nicht braucht und für das sich nicht nur Olli Banjo, sondern auch die beteiligte sogenannte Crème de la Crème des Deutschrap entschuldigen sollte. Siebzehn Tracks, fünfzehn Skips, das kann schon mal nicht angehen. Und Zeilen wie "Ich bin tolerant wie ein Nazi" sind auch nicht unbedingt geeignet, das Niveau des Deutschrap zu heben.
40 Kommentare
Hi,
die Review des Albums fiel sehr mau aus. Ich kenne bisher nur ein snippet, das ich soo schlecht nicht fand (das mich aber auch nicht vom hocker haut). Wie findet ihr das Album?
keine Ahnung, aber die Review von Philipp Gässlein ist auf jedenfall geil
vorallem: Banjo disst jeden der ihn nicht featured
einziger Fehler ( ): crème de la crème und nicht creme de là creme, aber das wird Gässlein noch hinkriegen
Morgen schön!
das Album ist allertiefstes Niveau! Olli Banjo kann ich erstens mal von seiner ganzen Art nicht leiden weil er einfach überheblich ist ohne wirklich skills zu haben, zweitens sind seine Texte einfach grottenschlecht. Da helfen die ganzen Features wenig, schade dass die Leute da mitgemacht haben!
@VaterAbraham («
Zitat («
mein franz beschränkt sich auf: mon dieu. isch stehe in die eimer von monsieur »):
Die dümmste lauch.de-Kritik aller Zeiten!
Paar Tracks kann man sich noch gut geben, find ich...Hallo, wie geht's, Selbstmord, Nashorn, Durch die Wand (Beat allerdings hart von den Neptunes gebitet).