laut.de-Kritik

Polyrhythmische Riffs, komplexes Drumming und schöne Melodien.

Review von

Viele betrachten Periphery als die neuen Helden der Djent-Szene. Der beinharte Meshuggah-Fan kann darüber vermutlich nur müde lächeln, schließlich lassen sich die meisten Songs der Herren aus Washington D.C. problemlos ohne Blaupause nachvollziehen und Sänger Spencer Sotelo greift mindestens genauso oft auf seinen Gesang zurück wie er in der Gegend herum brüllt.

Periphery kanns egal sein. Sie haben ihre eigenen Anhänger, die die Mischung aus polyrhythmischen Riffs, komplexem Drumming und unglaublich schönen Melodien zu schätzen wissen. Vor allem, wenn sie so spielend leicht dargeboten wird wie auf "Periphery II". Die auf "Periphery" noch vorhandene oftmals zu krasse Diskrepanz zwischen Musik und Gesang haben sie mit dem nicht mehr ganz so neuen Sänger inzwischen deutlich besser im Griff.

Zwar kann man denen, die die Band in den Screamo-Ecke stellen wollen, bei Songs wie "Scarlet" oder "Erised" nur schwer widersprechen. Aber was passiert dann mit Nummern wie "Ragnarok" oder "Make Total Destroy"? Allerdings machen es einem Periphery eigentlich nie so einfach, dass man komplette Songs mit irgendeiner Stilrichtung beschreiben könnte.

Schon bei den In- und Outros der einzelnen Tracks geben sich Misha Mansoor und seine Jungs stets redlich Mühe, alles Vorherige über den Haufen zu werfen und auch mit Trip Hop-Elementen oder einfach nur sphärischen Keyboards zu arbeiten. Dafür drosseln sie die Geschwindigkeit gegenüber dem Vorgänger etwas. Schnelle Parts gibt es zwar auch hier, doch nimmt Drummer Matt Halpern meist nach kurzer Zeit den Fuß vom Gas.

Fans der härteren Djent-Gangart werden mit Periphery auch auf ihrem zweiten Werk ihre Probleme haben, da die Band mit ihren Melodien beinahe schon verschwenderisch umgeht und überall noch irgendwas reindüdeln muss. Das ist wohl das Übel, dem man mit drei Gitarristen Rechnung tragen muss. Wer aber gerade daran seine Freude hat, bekommt mit "Periphery II" die Vollbedienung.

Trackliste

  1. 1. Muramasa
  2. 2. Have A Blast
  3. 3. Facepalm Mute
  4. 4. Ji
  5. 5. Scarlet
  6. 6. Luck As A Constant
  7. 7. Ragnarok
  8. 8. The Gods Must Be Crazy!
  9. 9. Make Total Destroy
  10. 10. Erised
  11. 11. Epoch
  12. 12. Froggin' Bullfish
  13. 13. Mile Zero
  14. 14. Masamune
  15. 15. Far Out

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