laut.de-Kritik
Köppe Kreiseln mit dem deutschen Metal-Kommando.
Review von Yan VogelPrimal Fear schmieden auch auf "Metal Commando" Stahl in bester Judas Priest-Tradition. Sie beherrschen die feine Klinge, schweben "Eagle Fly Free"-gleich durch den Äther und schwingen das Breitschwert und hauen die "Balls To The Wall". Ralf Scheepers Stimme klingt kraftvoll und hoch wie ein Bizeps. Mat Sinner hält den Laden zusammen und sorgt für einen ausgewogenen Mix aus Power, Speed und Heavy Metal.
Aus Perspektive der Anatomie des Ohres sind Primal Fear die besten Taktgeber. Die Sinneshärchen headbangen zum Power-Drumming von Michael Ehré (Gamma Ray, The Unity). Die Gehörknöchelchen Hammer und Amboss fühlen sich bei den Riff-Gewittern des Saiten-Triumvirats Naumann/Beyroth/Karlsson dem Namen nach endlich einmal Ernst genommen.
"I Am Alive" verfügt über einen unwiderstehlichen Chorus. "Along Came The Devil" avanciert fortan zur neuen Bandhymne. "Halo" ist eine dieser speedigen Nummern, die Kai Hansen ein Lächeln aufs Gesicht zaubern und erst mal auf dem nächsten Helloween-Album gekontert werden müssen. "Hear Me Calling" spendiert Catchyness pur im Hardrockigen Ton. Die von Scheepers brillant intoniert Ballade "I Will Be Gone" gerät zum emotionalen Highlight auf der Platte.
Das Riff in "Lost And Forgotten" gibt den perfekten Trigger zum Köppe kreiseln. Zu "Howl Of The Banshee" ziehen halbnackte Männer auf Harleys am inneren Auge vorbei. Manowar zwirbeln sich am Brusthaartoupet und heben die Pommesgabel zum Gruß. Erklingt dann etwa "Aint Talkin' Bout Love"? Nein, bei "Raise Your Fist" stand tatsächlich Eddie Van Halens Signature-Riff Pate. Der Track schreit förmlich nach einer Live-Umsetzung im digitalen Sonnenuntergang bei World Wide Wacken.
Einzig "Infinity" säuft auf halbem Weg in Richtung Unendlichkeit im Fluss Styx ab. Was bei Sinners Renten-Versicherung Rock Meets Classic gut funktioniert, gelingt hier nicht in Gänze, da der Song zu viele Längen, aufgesetzten Bombast und einen nur gut-klassigen Refrain aufweist. Allerdings schmälert dies nur wenig die Qualität des dreizehnten Rundlings des deutschen Metal-Kommandos.
3 Kommentare mit 5 Antworten
Leider hat euer Redaktionsbot nur auf die „Metal-Datenbank für klischeehafte Metal-Klischees“ Zugriff gehabt. Es war aber immerhin mal einen Versuch wert, das mit der KI. Schade drum - ist ne feine Platte geworden. ZB
Allerdings... Ist leider öfter der Fall und wirkt leider eher herablassend als lustig (oder professionell).
Ist seit Ionen bekannt dass der Rezensent vor dem Schreiben erstmal fünf Valium schmeißt.
Das finde ich so GENIAL an DER SCHWINGER
aha.
Jetzt erlaub mir doch mal das kleine Späßchen
Sehr gutes Album, wieder einmal, Daumen hoch und fünf Sterne
Primal Fear liefern wieder mal eine durchgängig gute Platte ab. Die Scheibe hat Power und gutes potenzial um den Fuß wippen und den Kopf zum Rhythmus bangen zu lassen.
Auf der Platte fanden zwar keine Experimente und Selbstfindungstrips statt, aber wenn ich mir das Scheitern so mancher Bands vor Augen halte die versucht haben sich selbst neu zu erfinden, dann bevorzuge ich definitiv das altbewährte.
Die Jungs um Scheepers erinnern mich in ihrer Herangehensweise mittlerweile an Motörhead, sie geben den Fans eben das was die Fans an ihnen lieben.