laut.de-Kritik
Die achte Staffel schönhören.
Review von Stefan MertlikWas "Game Of Thrones" über sieben Staffeln aufgebaut hat, riss die achte und finale Season in nur sechs Episoden ein. Am Hype änderte das freilich nichts. Rekordquoten belegen ein Interesse, das trotz mangelhafter Drehbücher ungebrochen bleibt.
Dementsprechend groß ist die Nachfrage nach Edel-Merch. Ramin Djawadi, der seit Beginn für die HBO-Serie komponiert, freut es: Seine Werke erscheinen nicht nur erfolgreich in physischer Form, er bringt die Musik seit 2017 auch auf die Konzertbühnen. Der kürzlich erschienene Soundtrack zur achten Staffel bildet da keine Ausnahme.
Das fast zweistündige Doppelalbum beginnt mit einer Version der Titelmelodie, die seit der sechsten Staffel verwendet wird. Anschließend folgen die Stücke chronologisch: Die Episode "Winterfell" ist mit drei Liedern vertreten, "A Knight Of The Seven Kingdoms" mit zwei, "The Long Night" mit acht, "The Last Of The Starks" mit zwei, "The Bells" mit fünf und die finale Folge "The Iron Throne" mit neun.
Dazwischen schleichen sich mit Gesang versehene Versionen von "Truth" und "The Rains Of Castamere", die in der Serie nicht zu hören sind. Für "Rains Of Castamere" gewann Djawadi gar Serj Tankian, der froh sein wird, dass er nicht für den mäßigen Pop-Soundtrack "For The Throne" zugesagt hat. Djawadi liefert dagegen so grandios ab, dass Fans die achte Staffel ohne Bewegtbild genießen können.
Während des gefährlich brodelnden "Master Of War" ernennt Daenerys den treuen Anhänger Grauer Wurm zum Kommandanten, Melisandre entflammt zum nervenaufreibenden "The Dead Are Already Here" die Schützengräben und Jon Schnee wird zum euphorischen "The Last Of The Starks" mit Geist wiedervereint. Auch ohne visuelle Eindrücke fühlt sich die Musik intensiv an.
Djawadi arbeitet größtenteils mit Streichern und Percussions. Gerade die Drums entwickeln in Actionszenen einen Sog, der die Wirkung des Gesehenen ganz beiläufig befeuert. Auch Choräle nutzt der Komponist in "Jenny Of Oldstones" und "Not Today". Damit verpasst er bereits bekannten Stücken eine frische Note, was im großen Finale mit "A Song Of Ice And Fire" gipfelt – die Titelmelodie inklusive Gesang.
"Westworld", "A Wrinkle In Time", "Pacific Rim", "Prison Break" – Djawadis Soundtrack-Diskografie ist lang. An die Strahlkraft von "Game Of Thrones" reicht jedoch keine seiner Arbeiten heran. Der gebürtige Duisburger fängt die Stimmung des Fantasy-Epos nicht nur ein, er prägt sie maßgeblich mit. Das funktioniert in der achten Staffel so gut, dass Fans mit dem Album vielleicht mehr Spaß als mit der kommenden Blu-ray haben könnten.
4 Kommentare mit 13 Antworten
Rapapante Rapapante Rapapante Rapapante Rapa
Beeeee Booooo Bebebe Boooo Beeree Booooo Pante Rapapante Rapapante Rapapante Rapapante
Hage! Hage de Daneschn. De Maulwurfn hier! Hage de Barbe, habe de Daneschn!
hage! hage de maulwurfn! ❤
"Gzuz verteilt Maulwürfe" wäre auch mal was.
Hage de Freddn!
Nenene, nichts de Guzn. De Maulwurfn. Pfff.
"Was "Game Of Thrones" über sieben Staffeln aufgebaut hat, riss die achte und finale Season in nur sechs Episoden ein."
Kritiker.
Dachte ich auch! Bis auf Jaime der mir wirklich zu schnell zurück in die Arme Cerseis geflüchtet ist kam ich mit der 8. Staffel gut klar. Ist nunmal verdammt schwer eine gute Serie vernünftig zu Ende zu bringen.
....kurz zum Album Serj liefert heftig ab alleine für diesen Song lohnt es sich!
Echt mal! Staffel 7 war auch schon ziemliche Grütze. Streng genommen ging es schon nach der vierten langsam aber stetig bergab.
word. klar, keine frage, war nur schwer zufriedenstellend zu ende zu bringen. aber was in der 7. und 8. staffel fabriziert wurde, ist unfassbar. logik und dramaturgie teils so plump schauwerten und fan service geopfert. man hatte das gefühl die 7. und 8. war für marvel/tfatf klientel gedreht. hab ja nix dagegen, dass die noch mal geld verdienen wollten, aber auf ihr kunstwerk haben sie damit nen richtig fetten haufen gesetzt und diesen angezündet
Also, ab Ende Staffel fünf sank das Niveau, von Folge zu Folge merklich. Bei Staffel acht war ich froh das es zu Ende war. Schon nach Folge drei war da komplett die Luft raus. Sieben Staffeln wird der Nachtkönig als der Schurke schlechthin aufgebaut und dann springt ihm die kleine fiese Arya, aus gefühlten 1 km an den Hals, um ihm dann den Bauch auf zu schlitzen.
Logisch, der Typ ist natürlich strunz dumm und Arya hat wohl zuviel bei Tiger and Dragon geschaut, als sie geblendet wurde. Blutleer so und so, Nachtkönig schließlich ein Zombi, aber ich dachte sofort, wer schreibt solch dummen Drehbücher?
Das Dany nicht den Thron besteigt, hätte man defenitiv anders lösen müssen. Drogon den einschmelzen ok, aber Papa irre also folglich Tochter ebenfalls? Hatte doch schon der Bruder geerbt und seine Krone erhalten, nee zu einfach! Wenn schon Fanservice, hätten sie nicht Dany ein bisschen weniger anziehen können?
Könnte jetzt fast alles spoilern, aber wenn ihr mal wirklich ein schlechtes Serienfinale sehen wollt, zieht es euch selbst rein. Der Soundtrack, so gut der auch auf die Serie ansich passte, macht wegen solchen Murks keinen Spaß mehr.
Gut zusammengefasst. Staffel 8 fehlten mindestens 2 Episoden um die ganzen aufgemachten Erzählstränge einigermaßen stringent zu Ende zu bringen. Und dieser Walking Dead Touch ab Staffel 7 war auch zuviel des Guten.
Korrekt, speedi. Alles ab Staffel 5 ist der idiotischste Fantasy-Klischee-Rotz, den ich je gesehen habe. Man spürt praktisch sofort, daß das Buchmaterial ausging. D&D dachten, sie könnten das Kind schon schaukeln mit ihrer komplett gegensätzlichen Art zu erzählen und möglichst vielen Szenen mit Fan Favourites. Tja, Pustekuchen.
Ich bin ernsthaft erstaunt, daß dies den meisten Menschen und Kritikern mit der fünften Staffel nicht sofort aufgefallen ist. Dabei wirkten D&D schon fast wie Trolle, so grausam waren viele Szenen. Zugegeben, die letzte Staffel war noch einmal besonders schlimm. Aber keine große Überraschung für mich. Als Komödie funktionierts ja.
Selbst als Komödie funktionierte das nicht mehr. Bezogen auf den Soundtrack, koppel ich mindestens ab Staffel 7 die Serie ab, von der dramatischen Tiefe den der ansich bietet. Bis dahin versetzte der einen Solo immer in eine Art GoT Modus und einzelne gut gesetzte WTF Moment malte man sich aus oder erlebte sie nochmal. Zuletzt gab es einen WTF Moment nach dem anderen, der trotz der darüber laufenden Musik nur noch oberflächlich und billig spätestens nach 3 Sekunden Bedenkzeit, rüber kam.
Für mich war die Serie mit "Hold The Door" nochmal auf einem erzählerischen Höhepunkt, wo fast alles im Zusammenspiel von Sound, Musik und Schauspiel stimmte. Ob das mit Martin seinem aufhören als Drehbuchschreiber zutun hat? Wahrscheinlich.......
https://www.youtube.com/watch?v=Txw0OmHo6ZE
Nur finde ich, wenn der jetzt die abschließenden Geschichten noch schreiben bzw. veröffentlichen sollte, wird der Unterschied erst recht deutlich werden. Also spart er es sich hoffentlich, das soll so Murks bleiben und quasi als Wahrnung in die Zukunft dienen.
Noch so ein Beispiel wo ich dachte, das doch nicht GoT. Das kurze Techtelmechtel zwischen Kingslayer Jaime und Ritter Mannsweib Brienne. Gott hätte man da eine kraftvolle Bettszene raus machen können, romantisch, geschmackvoll, sexy und zugleich die Brüche klar machend. Er ein Charakterarsch wie es keinen schlimmeren vor dem Thron gibt und sie die Ehre in Person schlechthin. Was gab es zu sehen? Mäh nix Rubens geschwängerte Turnübungen, hier ein Kuss aber züchtig und der edle Jaime reitet von dannen, in die Arme seiner Schwester.
Stell dir nur mal vor die beiden hoch zu Ross in einer Reihe mit allen anderen Hauptcharaktern vor Königsmund und unmissverständlich klar machend, dank ab Cersei Ende im Gelände. Anschliessend tickt der Berg aus und haut auf der Mauer alles kurz und klein. Das wäre so ein WTF gewesen, wo wieder so was wie Glaubwürdikkeit drin gesteckt hätte. Aber mich fragt ja eh keiner!
Zurecht!