laut.de-Kritik
Der König auf Augenhöhe mit Jay-Z.
Review von Stefan JohannesbergLange vor Uns Kolle krönte sich ein gewisser T.I. mit seinem Debüt 2006 zum Rap-König, schulterte den gesamten Süden auf dem schmalen Rücken und trug das Trap-Genre aus Atlanta über die Landesgrenzen hinaus. Acht Jahre und acht Alben später sieht sich T.I. immer noch an der Spitze und eröffnet "Paperwork" eben mit "King", dem erwartet klassisch großkotzigen Track: "If ever should blood out my body may spill / The nigga, their partner, their family, they're killed / I'm talkin' for real, you kickin' that rah-rah to me / I LOL, shit's haha to me".
Der König weiß, dass seine Erben bereits am Thron sägen, und er sich nach den Snitching-Vorwürfen im Rahmen der Waffenschmuggelei keine Schwäche erlauben darf. Neben harten Ansagen entwickelt er daher auf der 1500 Or Nothing-Produktion seinen Flow in Richtung Migos – hungrige Anwärter auf seinen Platz –, stellt aber auch arrogant seine Stellung natürlich in der dritten Person dar: "Nigga ever disrespect, I wave bye bye to him / Got a Maybach, it's just like a Mazda to him".
In die gleiche Kerbe haut das famose "G' Shit" mit Young Jeezy und seinem Protegé WatchTheDuck, der über einen Glockenbeat von Pharrell die Hook in die Pfanne legt, während Jeezy und T.I. – die beiden variantenreichsten und spannendsten Trapper - wie immer stimmlich perfekt harmonieren. Das folgende "About The Money" dominiert dann wieder mal Gast-Crooner Young Thug, der mit Versen wie "I S.L.I.M.E, like the reverend / I shoot at the reverend" Wahnsinn mit politischer Aussagen paart.
Doch trotz dieses frischen und hungrigen Track-Trios stoppt auch T.I. den Lauf der Dinge nicht. Wie bereits auf dem Vorgänger "Trouble Man" herrscht reife und okaye Poprock-Anbiederung vor. Der Titeltrack schunkelt soulig warm, die "New National Anthem" intoniert Skylar Grey, auf "About My Issue" schmiert Victoria Monet Butter auf den harten Beat, und Usher, The-Dream sowie Chris Brown unterstützen gleichfalls zartkräftig.
Für Yo Mama Fromm ist das natürlich nichts, aber positiv betrachtet, scheint T.I. der einzige auf Jay-Z-Level zu sein, der hart rappt und sanft singen lässt - und damit Songs für alle hat. Seine Stimmkontrolle, auch bei den Doubletime-Parts, sucht jedenfalls immer noch ihresgleichen. T.I. bleibt der König von Atlanta, doch die Uhr läuft.
1 Kommentar mit 3 Antworten
Alter der Typ ist mal so ein richtiger hängengebliebener, sexistischer Vollhonk!
https://www.welt.de/vermischtes/article203…
Hätte man bei deinen Eltern auch lebenslang durchführen sollen, dadurch wäre der Welt viel Dummheit erspart geblieben.
Du meinst bei meiner Mutter macht nämlich ansonsten keinen Sinn
meine fresse, dagegen wirkt ja ne real doll fast natürlich