laut.de-Kritik

Rüde tanzbar.

Review von

Irgendwie aus dem Off kommt der Tricky-Release 2009, und ist in gewisser Weise nur ein halber. Ließ der Brite doch große Teile seines jüngsten Studioalbums "Knowle West Boy" von der South Rakkas Crew durch den Wolf drehen.

Dem Dancehall fühlt er sich schon länger verpflichtet. So scheint es nur konsequent, Kollegen ins Boot zu holen, die bevorzugt Elephant Man, Bounty Killer oder Beenie Man produzieren, aber problemlos Remixe für PJ Harvey, Beck oder Duran Duran anfertigen.

Teufel noch mal, das in Orlando in Florida beheimatete Produzenten-Duo legt auf Trickys Originale eine teils spacige, teils polternde Schippe Groove zwischen Dubstep, Dancehall und anderen gängigen Elektronika drauf. Das fängt zwar wenig spektakulär mit "Bacative" an (was dem durchschnittlichen Original geschuldet bleibt).

Doch bereits das poppig stille "Joseph" schubsen die Rakkas mit einer angemessenen Dosis funky Beats auf den Dancefloor. Und spätestens wenn der dicke böse Halftime-Groove von "Coalition" oder "Baligaga" uptempo losstompen, ist man von den Qualitäten der Florida-Crew eingenommen.

Die fackeln in der Regel nicht lange, sondern heizen mit durchschlagenden Snares, stilsicher gewählten Sounds und atmosphärischen Arrangements (etwa im wunderbaren "Numb") ein: durchaus rüde tanzbar, aber nie wie die Axt im Walde, sondern smart dosiert.

Was sie aus Trickys Platte machten, kontrastiert wohl am besten das Kylie-Cover "Slow": Aus seinem kratzigen Alternativepop erwächst ein brummend shakendes Elektro-Instrumental. Die Tanzfläche wird zu Wachs in den Händen der South Rakkas.

Trackliste

  1. 1. Bactative
  2. 2. Joseph
  3. 3. C'mon Baby
  4. 4. Coalition
  5. 5. Cross To Bear
  6. 6. Slow
  7. 7. Baligaga
  8. 8. Numb
  9. 9. Far Away
  10. 10. Baligaga Dub

Preisvergleich

Shop Titel Preis Porto Gesamt
Titel bei http://www.amazon.de kaufen Tricky Meets South Rakkas Crew – Tricky Meets South Rakkas Crew €10,33 €3,00 €13,33

Videos

Video Video wird geladen ...

Weiterlesen

LAUT.DE-PORTRÄT Tricky

Von allen Finsterlingen der Bristoler Trip Hop-Schule ist Adrian Thaws wahrscheinlich der düsterste: Wo bei seiner Ex-Band Massive Attack oder bei Portishead …

1 Kommentar

  • Vor 14 Jahren

    Wirklich ne tolle Cd, hat mich Ende des Jahres positiv überrascht als sie rauskam.
    "Numb" ist zur Zeit mein Lieblingslied und auch der Höhepunkt des Albums.

    4,5/5 von mir.

    Wem der Stil der South Rakkas Crew gefällt kann sich seit gestern auch ein komplettes Album mit vielen prominenten Features völlig kostenlos runterladen, lohnt sich!
    Es heißt "The Stimulus Package" und bietet nen ähnlichen Stilmix wie in der Rezension beschrieben.

    http://maddecent.com/stimulus/