laut.de-Kritik
Hängengeblieben im Jahr 2005.
Review von David Maurer"I woke up this morning, this is insane / Rich as a motherfucker, and ain't much changed." Stimmt, geändert hat sich bei 50 Cent wirklich kaum etwas. Oder anders ausgedrückt: "Animal Ambition" klingt, als habe sich Curtis Jackson 2005 einfrieren lassen und sei erst heute wieder aufgewacht. So macht er mit seinem fünften Studioalbum einfach da weiter, wo vor neun Jahren mit "The Massacre" der ganz große Hype um seine Person endete.
Alles, was sich seit diesem Zeitpunkt im Rap ereignet, entwickelt und verbreitet hat, lässt "Animal Ambition" getrost links liegen. 2014 eine Tracklist ohne Danny Brown oder Action Bronson, ohne Wolf Gang oder A$AP vorzufinden, und das bei einem kommerziellen Big Player wie 50 Cent, überrascht schon ein wenig. Kein Trap-Gewitter, kein MDMA, kein Codein mit Sprite. Stattdessen steigt Fiddy in den mit Flügeltüren versehenen Cadillac Escalade und nimmt den Hörer geradewegs mit in eine Zeit, in der polyphone Klingeltöne, rotierende G-Unit-Ketten und "Pimp My Ride" der heißeste Scheiß waren.
Das Produzenten-Team, zu dem neben Fiddy selbst unter anderem auch Dr. Dre gehört, schraubt auf "Animal Ambition" alles zusammen, was schon auf "Get Rich Or Die Tryin'" ("Hold On", "Hustler"), "Beg For Mercy" ("Everytime I Come Around") und "The Massacre" ("Don't Worry 'Bout It") funktionierte. Über die leicht angestaubten Beats flowt Fiddy stets passabel, nuschelt sich gewohnt gleichgültig durch "fly as shit"-Hymnen wie "Pilot" und sorgt immer wieder für nostalgische und durchaus unterhaltsame Momente.
Wirklich Laune machen vor allem die nach wie vor provokativ gemächlich gesungenen Hooks, in denen der Rapper eine wesentlich bessere Figur abgibt als Gastbarde Trey Songz, der dem Party-Banger "Smoke" deutlich zu viel Chris Brown einhaucht. Da lauscht man gar lieber den Elefanten und Löwen im leicht bescheuerten Titeltrack, für den Fiddy einen halben Zoo sampeln ließ.
Obwohl neben Trey Songz auch Gourdan Banks in "Winners Circle" einen überflüssigen Schmalz-Faktor einbaut, gelingt auf "Animal Ambition" eine insgesamt gute Auswahl von Gastbeiträgen. Haudegen wie Prodigy, Styles P und Jadakiss liefern zwar nicht viel mehr als Dienst nach Vorschrift, garantieren aber immerhin Abwechslung. Der gleich dreimal vertretene, nach vielen aktiven Jahren immer noch recht unbekannte Kidd Kidd entpuppt sich gar als wirklich belebendes Element.
Dennoch kommt das Ende der Platte nach elf Tracks genau zur richtigen Zeit. Bevor "Animal Ambition" der Saft ausgeht, lässt "Chase The Paper" einen kurzweiligen Trip in 50 Cents erfolgreichste Zeit ausklingen. Dass sein fünfter Longplayer allerdings ein wenig unzusammenhängend wirkt und kaum über einen Mixtape-Charakter hinauskommt, liegt möglicherweise an der Veröffentlichungspolitik des G-Unit-Bosses. "Animal Ambition" ist nämlich kaum mehr als ein Vorbote für das längst angekündigte "Street King Immortal", das ebenfalls dieses Jahr erscheinen soll.
7 Kommentare mit 2 Antworten
Fiddy done. Thread closed.
Naja gut, kann die teils positiv formulierten Kritiken nicht ganz nachvollziehen. Wenn man Animal Ambition gut findet, hätte man auch Curtis und BISD was abgewinnen können.
Geiles Album sein bestes seit 2005 und viel besser als seine letzten 2 hab's mir gekauft
Ich finde der Autor hätte den Song "Irregular Heartbeat" erwähnen sollen, der aus den sonst durchschnittlichen Tracks meiner Meinung nach deutlich durch nen klasse Beat und guten Flow aller Interpreten herraussticht. Ansonsten trifft der Artikel es sehr gut find ich!
Für mich auch klar der stärkste Track!
Bestes 50 Album seit 2005! Hatte nicht mehr damit gerechnet, dass der nochmal was bringt was man sich auch anhören kann!
sooo dan ranken wir auch mal good old 50:
ich fange mit dem ersten major albung an, die alben davor kennen eh nur insider wie ich:
grodt:8/10
the massacre: 6/10
curties: 5/10
bisd: 6,5/10
animal ambition: 4/10