laut.de-Kritik

Die Mainzer entfernen sich von ihren Black Metal-Wurzeln.

Review von

Im Agathodaimon-Camp war einiges an Bewegung zu bestaunen seit dem letzten Longplayer "Chapter III". Doch nicht nur personell hat sich einiges verändert, auch musikalisch haben sich die Mainzer deutlich weiter entwickelt und sich ein ganzes Stück von ihren Black Metal-Wurzeln entfernt.

Zwar legen Hyperion und Co. mit "Cellos For The Insatiable" einen kernigen Start hin, der auch von Dimmu Borgir nicht besser intoniert sein könnte, doch auch hier zeigen sie im Mittelteil schon, dass sie sich gern Raum für Experimente lassen. Mit dem Titelstück nähern sie sich "Departure Plan" von Soilwork schon beinahe auf Tuchfühlung, denn nicht nur die Keyboards haben mehr als eine latente Ähnlichkeit mit dem Song des "Figure Number Five"-Albums. Hier zeigt auch Neubasser Eddie Smith, dass er durchaus eine gute Stimme hat und die cleanen Gesangsparts zu Recht übernimmt.

"Light Reborn" wechselt gekonnt zwischen einer groovende Strophe und einem hymnischen Refrain, ohne dabei unschlüssig zu wirken, bevor sich die Band mit "Faded Years" in sehr elektronische Gebiete vorwagt. Klänge dieser Art ist man bislang eher von den Deathstars oder Peter Tätgrens Pain gewohnt, doch auch Agathodaimon machen dabei keine schlechte Figur. Am stärksten aus dem Rahmen fällt aber die Ballade "Solitude", bei der Ophelia endlich mal wieder zeigen darf, was für eine phantastische Stimme sie hat.

Mit "Limbs Of A Stare" legen sie gleich mal ein paar Brickets nach und erhöhen die Schlagzahl wieder deutlich, bevor sie mit dem rockigen "The Darkness Inside" wieder deutlich in Richtung Soilwork, In Flames und Co. schielen. "Bitter End" und "Feelings" sind ebenfalls eher im Midtempo angesiedelt und können durchaus mit interessanten und eingängigen Melodien überzeugen, die schnell ins Ohr gehen. Das liegt nicht zuletzt an den Keyboards, die für meinen Geschmack schon fast zu dominant auftreten.

Auch wenn hier jetzt einige Namen anderer Bands gefallen sind, die sich definitiv auf "Serpent's Embrace" finden lassen, sind dennoch viele gute Songs auf dem Album. Bin gespannt, wie's bei den Jungs weiter geht.

Trackliste

  1. 1. Cellos For The Insatiable
  2. 2. Serpent's Embrace
  3. 3. Light Reborn
  4. 4. Faded Years
  5. 5. Solitude
  6. 6. Limbs Of A Stare
  7. 7. The Darkness Inside
  8. 8. Bitter End
  9. 9. Feelings

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