laut.de-Kritik

Mischung aus Metal, Rock und allem, was Spaß macht.

Review von

Wie bescheuert ist das denn bitte? Mitte September kam über ein anderes Label das mittlerweile schon zwei Jahre alte Debüt "Primitiv Epic" der Band aus West Virginia auf den Markt. Nun liegt wenige Wochen später das nächste Werk "Apologize For Nothing" vor und bemüht sich um die Aufmerksamkeit des geneigten Crossover-Fans.

Diese sollten sich von den beiden McCoy Brüdern und ihrer Band Bobaflex aber auf jeden Fall angesprochen fühlen und den Jungs mal ein
paar Ohren leihen. Auf "Apologize For Nothing" gibt es nämlich exakt das, wofür früher einmal die Bezeichnung Crossover stand: eine verdammt coole Mischung aus Metal, Hip Hop, Rock und allem was Spaß macht.

Schon der Opener "Six Feet Underground" stimmt perfekt auf das Album ein und schwankt zwischen coolen Raps, ein paar derben Shouts und einschmeichelnden Melodien. Darüber muss man sich nicht weiter wundern, schließlich dürfen vier der fünf Mitglieder ihre Stimmen ins Mikro jagen. Dass dabei aber nicht irgendein Wirrwarr herauskommt, spricht schon allein für die Qualitäten der Amis.

Die Kampfansage "Better Than Me" knüpft nahtlos daran an und fügt ein paar kleine Falsett-Passagen bei, die fast schon an das Theatralische von Queen erinnern. Abwechslungsreich wie System Of A Down und abgedreht wie Mr. Bungle, trotzdem immer melodisch und songdienlich gehen Bobaflex zu Werke. Zwei, drei Durchläufe brauchen die meisten Songs allerdings schon, danach zünden sie dafür umso mehr.

"Turn The Heat Up" und "Medicine" waren auch schon auf dem Debüt zu hören, wenn auch in leicht abgeänderter Version. Die Nummern gehen aber auch sofort gut ab und sollten eigentlich schon bald zum Standardkatalog jedes guten DJs gehören. Etwas relaxter, aber cool wie 'n Eskimosack gehen Tracks wie "Guns Ablazin'", das im Chorus immer wieder durchstartende "Family" oder "Guardian" ab.

Völlig am Rad drehen sie bei "Don't Lie Down With Dogs", funken ein wenig vor sich hin und setzten sogar auf ein wenig Soul. Latinoklänge leiten den Rausschmeißer "Rescue You" ein, treten aber zugunsten von kräftigeren Alternative-Anleihen immer wieder in den Hintergrund. Leider sind mit "Bullseye" oder "Got You Trapped" auch eher durchschnittliche Nummern auf der Scheibe, die zwar den ein oder anderen starken Moment haben, insgesamt aber schwächer ankommen.

So fällt die Wertung letztendlich auch nicht noch höher aus, aber die Erwartungen an die nächste Scheibe sind von meiner Seite aus jedenfalls ziemlich hoch. Live müssen die Jungs wohl abgehen wie ien Zäpfchen, also will ich mal hoffen, dass Bobaflex demnächst auch in unseren Breitengraden unterwegs sind.

Trackliste

  1. 1. Six Feet Underground
  2. 2. Better Than Me
  3. 3. Bright Red Violent Sex
  4. 4. Bullseye
  5. 5. Guns Ablazin'
  6. 6. Got You Trapped
  7. 7. Turn The Heat Up
  8. 8. Family
  9. 9. Guardian
  10. 10. Medicine
  11. 11. Don't Lie Down With Dogs
  12. 12. Rescue Me

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