laut.de-Kritik
Eine durchdachte Mischung aus Downtempo und kickenden Clubtracks.
Review von Gregory BritschMit den Singles "Mandarine Girl" sowie dem gemeinsam mit M.A.N.D.Y. produzierten "Body Language" lieferten Booka Shade zwei Konsenshits ab, die nicht nur während der Sommersaison auf Ibiza, sondern auch anderswo in den Clubs enthusiastische Reaktionen hervorgerufen haben.
Seit der Gründung von Get Physical Music geben Walter Merziger und Arno Kammermeier alias Booka Shade auch als Produzenten anderer Get Physical-Acts wie DJ T., Chelonis R. Jones, M.A.N.D.Y. und Sunsetpeople mehr oder minder die Richtung des Labelsounds vor, der insbesondere durch eine aufgeräumt-trockene Funktionalität gefällt.
Anders als der Vorgänger "Memento", der nicht nur wegen der Titelwahl der einzelnen Stücke mit ihrem Bezug auf Filmklassiker als geradezu cineastisch zu bezeichnen ist, gibt sich "Movements" nicht ganz so melancholisch und ohne diesen unterschwelligen, bedrohlich erscheinenden Unterton.
Es präsentiert sich zugänglicher als sein Vorgänger, zugleich offen für andere Einflüsse: Entspannter Jazz, metallischer 80er Detroit-Electro oder von Gitarrenklängen inspirierte Elektronik à la Boards Of Canada.
Dennoch wirkt das Album anfänglich eher spröde, irgendwie nachdenklich. Es setzt nicht geradeheraus auf euphorische Abfahrt. Diese kommt vielmehr in dosierten Schüben. "Movements" basiert auf einem beeindruckenden, schier unendlichen Fundus an stimmungsvollen, epischen Melodien und manchmal trancig erscheinenden Hooklines, die im Verbund mit den ausgefeilten, anschiebenden Grooves gleichermaßen ein atmosphärisches wie kühl-futuristisches Flair verbreiten.
"Movements" wirkt als Gesamtwerk durch die Abfolge der Stücke mit ihren unterschiedlichen Stimmungen und Tempi in sich schlüssig, es füllt das Albumformat perfekt. Keine lieblos aneinander gereihten Tracks also, sondern eine durchdachte, aufeinander abgestimmte Mischung aus zurückgelehntem Downtempo, Interludes und kickenden Clubtracks. Booka Shade sind nicht nur für Get Physical das Maß der Dinge.
1 Kommentar
Das Album hat früher so einige Acid Trips begleitet, 4 und eine halbe Pappe/5.