laut.de-Kritik
Einzig Nicki Minaj schlägt sich wacker wie Burghausen.
Review von Stefan JohannesbergDie High Hats ticken schneller als Drogendealer in Miami, die Synthies vibrieren und Young Chop lässt die Glocken läuten, während Meek Mill und Ace Hood über die Drums wie Schneebesen. Der Titeltrack und Opener vom siebten Albums beweist ganz deutlich: Kennste ein Khaled-Album, kennste alle. Doch DJ Khaled ist nicht Bad Religion. Leider.
Sein Rezept seit Jahren: Man nehme möglichst die angesagten Künstler, gebe denen gut produzierte C-Beats der heißesten Producer und als inhaltliches Briefing vor: We made it, we da bäst. Und das möglichst laut. Die 187 Superstars lassen sich nicht lumpen, und so liefern Rick Ross, Lil Wayne oder TI für "I Feel Like Pac/I Feel Like Biggie" beziehungsweise "No Motive" gelangweilte Parts ab. Timbalands "You Don't Want These Problems" läuft durch wie Billigbier. Immerhin croont Future bei "Blackball" die Hooks gewohnt charismatisch aus dem Computer und auch die Energie des dramatischen Beats der J.U.S.T.I.C.E. League stimmt.
Es folgt mit "I'm Still" und "I Wanna Be With You" vollkommen austauschbarer Trap-Soul-Pop-Mist von Lee On The Beats. Einzig Nicki Minaj schlägt sich wacker wie Burghausen. Mavado darf danach den obligatorischen Jamaica-Vibe in die Booth bringen und J. Cole passt auf das Album so gut wie Khaled in eine Leggins ("Hells Kitchen").
Natürlich fallen bei dieser Talentansammlung immer auch ein paar Sternschnuppen vom ansonsten sehr bewölkten Himmel. Drake dominiert die recht realistische Einschätzung "No New Friends" und Harlems Vado spittet das schnörkellose "Black Ghost" in Grund und Boden. Im Stile von "Hip Hop" überzeugt auch "Never Surrender", dank Scarface, Jadakiss und viel Soul (Akon, John Legend).
Der gute Khaled sollte einfach öfter die Hände vom hippeligen Molly-Sound lassen und stattdessen sein Pathos auf melancholischere Tracks bannen. Solange pickt sich der Rap-Fan seine ein, zwei, drei Tracks, der Rest verschwindet im Nirvana des externen Terrabytes-Laufwerks, des Spotify-Friedhofs.
7 Kommentare mit 34 Antworten
Kann irgendjemand DJ Khaled bitte 'ne Aspirin reichen?
http://i.imgur.com/y9kMskP.jpg
"Kennste ein Khaled-Album, kennste alle."
Wie geil!
Naja, er lebt halt seinen Party-Swagger...inkl. Kater!
Gott, was ein Spast. Wenn Nicki das Beste auf dem Album sein soll ist es schon ein Armutszeugnis.
Wacker wie Burghausen? Was ist an Burghausen wacker?
Google That. Ein Vergleich muss sein
Wacker Burghausen, Fußballverein.
Dieser Kommentar wurde vor 11 Jahren durch den Autor entfernt.
Oh wei.. so ein 2-3-Liga-Verein - und den soll man kennen? Naja..
Hast du eigentlich die FIFA mal wegen deiner Verbesserungsvorschläge angeschrieben?
Nein, habe ich nicht. Glaube nicht, dass die FIFA für solch durchdachte und sinnvolle Ideen ein Ohr hat. Die können gerne auf mich zukommen und mich als Berater engagieren, dann könnte was gehen.
lauti wiedermal die mutter der peinlichkeit...
warste echt zu blöd um "wacker+burghausen" mal kurz in google einzugeben oder trollst du nur?
Sodi: Ach was peinlich, ich denke halt weiter.
Metooli: weder zu blöd noch zu faul, das ist ein Vergleich der nicht um die Ecke führt, sondern nur für Fussball-Insider ist, lame.
nein, du denkst nicht "weiter", sondern du denkst meistens "gar nicht" bevor du postest. sonst hättest du den vergleich nämlich vorher mal bei tante google reingekloppt.
war timo nicht derjenige der den fußball mit neuen ideen wie "spiele ohne abwehr für ganz viele tore und unterhaltung" revolutionieren wollte?
Sodi: Schönen Tag wünsche ich Dir, Meckerbrudi!
@Garret, jap. Viertel statt Halbzeiten, Timeouts und die Tore sollten auch rund sein und an einem Mast hängen.
Leider ist die Mail mit den Vorschlägen bei Universal gelandet und wir werden die Umsetzung nie erleben.
Wie kann man sich nur gegen Überlegungen sperren und steif mit Scheuklappen behaftet sagen: NEIN, IMMER ALLES SO WIE IMMER.
Finde ich nicht zukunftsweisend.
Sollte es nicht "wacker ALS" heißen?
Der wäre in der Tat noch GEILER
herr johannes berg ist halt eine alte trendhure.
Ich komme halt rum in der Welt wie Barcadi. Wenn man nur auf das schwäbische Meer oder ins Gesicht vom Joachuim blickt,...
joa, unterwegs können einem geschmack und urteilsfähigkeit schon mal abhanden kommen. hast recht.
Dieser Kommentar wurde vor 11 Jahren durch den Autor entfernt.
ich komm rum in der Welt wie Master Card, habe immer Ziggis am Start wie Lucky Luke und bin fresh wie Eko nebenbei cremig wie Zott und geil wie Nachbars Lumpi. Wie-Vergleiche gehen mir leicht von der Hand wie Fingernägel und ich schreib sie runter wie Brecht Gedichte. Nonstop zucken die Finger wie bei Sekretärinen und die Tastatur glüht wie wie MJ on fire. Kein Thema, Wie-Vergleiche kommen nie aus der Mode wie Classics und wirken nie bemüht wie talentlose Praktikanten, etc pp usw..
Sind halt alles ziemlich lahme und einfallslose, um nicht zu sagen platte Vergleiche.
Natürlich sind sie das.
Ich wollte damit nicht sonderlich kreativ erscheinen, sondern nur das Vergleiche-Niveau in den hiesigen Reviews anprangern. Kam das nicht rüber?
jo.es gibt halt solche (deine) wie-vergleiche und solche (gute) wie-vergleiche
"ich könnte das auch so gut wie rapper xy wenn ich mir zeit gelassen hätte,deswegen die scheiss qualität, das hier sollte nur zeigen wie schnell ich sowas kann"
Genau das. Gute Vergleiche brauchen Mühe und Talent. Alles andere kann man einfach nonstop runterrattern, da ist überhaupt nichts (!) dabei.
Wie gesagt, ich wollte nur zeigen auf welchem Niveau ich diese verkrampften Vergleiche hier oft empfinde, nicht im Ansatz wollte ich "Skills" demonstrieren, Gott bewahre, inshalla.
Aber ganz generell sind Vergleiche im Rap schon recht verbraucht, ich empfinde das (wenn es bei einem Rapper heutzutage noch häufig vorkommt) wie ein Relikt aus vergangenen Tagen.
Props an Herrn Johannesberg für den konsequenten Stil der Review. Kann es sein, dass sich der Autor infolge der hier zuletzt geäußerten Kritk irgendwas in Richtung "Ach, leckt mich doch alle - jetzt erst recht!" gedacht hat?
Nah, so etwas würde mir nie einfallen... die Boldy James, glaube ich, aber vor allem die Danny Brown wird vergleichsweise vergleichslos. Nur die Rick Ross - falls Mutti, die noch freischaltet - springt noch mal flache in Gewässer. So langsam finde ich die Mitte wie Volksparteien... Und vergleiche nur noch in Kommentaren.
Ich bin gespannt auf deine weiteren schriftstellerischen Entwicklungen. Im Leben ist es ja generell nicht ganz unwichtig, Maß zu halten wie Oktoberfestkellnerinnen. Aber Vorsicht: Wer es damit übertreibt, wird ganz schnell gesichtslos wie Crash Test Dummies.
wacker wie burghausen..:D
dj khaled raucht eh zuviele kräuter wie fürth .. ha ha
That's my man