laut.de-Kritik
Die Griechen-Combo feuert aus allen Rohren.
Review von Michael Edele"Ich wuchs damit auf, dass ich alle Riffs von Zakk Wylde gespielt habe. Irgendwann lernte ich dann, wie man richtig Gitarre spielt." Dass Gus G. als Gitarrenschüler sich sämtliche Riffs von Zakk Wylde reingepfiffen hat, mag man gern glauben, denn so ganz ist der Einfluss des blonden Hünen immer noch nicht aus Gus' Songwriting verschwunden.
Das wird vor allem bei "Losing My Mind" deutlich, das auch auf einem Black Label Society-Album stilistisch kaum aus dem Rahmen gefallen wäre. Allein der Gesang von Apollo Papathanasio und die Keyboardsoli von Bob Katsionis machen klar, dass hier die Griechen-Combo am Werk ist.
Daran gibt es bei den übrigen Songs auf "Few Against Many" kaum Zweifel, auch wenn sich Gus und seine Jungs härter und spritziger zeigen als noch auf "The Premonition". Besonders positiv fällt auf, dass man sich musikalisch nur selten in Bereichen des traditionellen, gern auch altbacken klingenden Heavy Metals aufhält. Gerade mal "Glorious" und "Destiny" sind für meinen Geschmack eine Spur zu sehr auf Tralala gebürstet.
Dafür gehen Firewind mit "Another Dimension" lieber richtig in die Vollen und feuern (vom Refrain mal abgesehen) fast schon in Nevermore-Dimensionen aus alle Rohren. Da darf sich Neu-Drummer Jo Nunez mal richtig austoben. Sänger Apollo nutzt die Chance vor allem in der von Apocalyptica verstärkten Ballade "Edge Of A Dream" um zu zeigen, dass er über begnadete Stimmbänder verfügt. Kein Wunder, dass der Mann auch Spiritual Beggars aktiv ist.
Gegen Ende flacht die Scheibe leider ein bisschen ab, denn weder "Long Gone Tomorrow" noch "No Heroes, No Sinners" reißen wirklich vom Hocker. Schade eigentlich, denn der Einstieg mit dem an Mystic Prophecy erinnernden "Wall Of Sound" und dem bereits erwähnten "Losing My Mind" war mehr als gelungen.
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