laut.de-Kritik

In Norwegen trägt man die Rocker bereits auf Händen.

Review von

In Norwegen sind Heroes & Zeros schon sowas wie Superstars. Dort erhielt die Scheibe zwei norwegische Grammy-Nominierungen und die Gruppe spielt vor ausverkauften Hallen. So ganz nebenbei sind sie in Norwegen auch schon ein Album weiter, was die Veröffentlichungen angeht, denn "Strange Constellations" erschien dort bereits im April 2007.

Redfield Records ist nun der Meinung, dass die Scheibe den Deutschen ebenfalls nicht vorenthalten werden sollte und so ganz unrecht haben sie damit nicht. Dass die Skandinavier in Sachen Metal einiges auf dem Kasten haben und hin und wieder auch ein paar äußerst talentierte Pop/Rock-Bands in die Welt entlassen, ist kein Geheimnis. Heroes & Zeros sind eher dem Alternative-Genre zuzurechnen und nehmen dort ebenfalls eine interessante Position ein.

Zu ihren Einflüssen zählt das Trio Bands wie Radiohead, Sonic Youth und die Flaming Lips. Ich persönlich würde vielleicht noch VAST und Jane's Addiction hinzu fügen. Vor allem der Gesang von Gitarrist Hans Jørgen Undelstvedt pendelt gerne zwischen diesen beiden Bands. "The Argument" versprüht sogar diesselbe Leichtfüßigkeit wie Songs von Jon Crosby und Perry Farrell.

An der ein oder anderen Stelle hört man aber auch Indie-Bands der britischen Gangart raus wie die Editors oder die Killers (Las Vegas, ich weiß).

Tempoprobleme sind der Truppe fremd, so geht insbesondere "Into The Light" oder das Foo Fighters-mäßige "Oslo Fadeout" mit tollem Drive nach vorne ab. Hier darf gerockt, gehüpft und getanzt werden, wie es das Herz begehrt.

Die erwähnte Parallele zu Radiohead tritt entsprechend eher in den ruhigeren Sachen wie dem besinnlichen "A Strange Constellation", dem melancholischen "The Foolproof" oder dem gemütlichen Rausschmeißer "Do This Right" auf. Letzterer ist als Bonustrack auf die deutsche Veröffentlichung gerutscht.

Den enormen Rummel, den die Norweger um die Band veranstalten, kann ich zwar trotzdem nicht so ganz nachvollziehen, hörenswert ist "Strange Constellations" aber allemal. Würde mich also nicht wundern, wenn das zweite Album dieses Jahr ebenfalls noch auch außerhalb Skandinaviens erscheint.

Trackliste

  1. 1. Into The Light
  2. 2. A Strange Constellation
  3. 3. Headlong Kicks
  4. 4. Oslo Fadeout
  5. 5. The Foolproof
  6. 6. The Argument
  7. 7. Cellophane
  8. 8. Two More Weeks
  9. 9. The Thin Line
  10. 10. Do This Right

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