laut.de-Kritik
Freundlicher Adult Pop mit Burt Bacharach und Xavier Naidoo.
Review von Artur SchulzGroßes, stilvolles Hollywood-Flair verbreitet der Opener "Everytime I Think Of You". Eine schwelgerische, mit großem Orchester eingespielte Umarmung - ein mehr als gelungener Auftakt! Michael Jacksons "I Just Can't Stop Loving You" befindet sich bei Joana ebenfalls in guten Händen. Terence Trent D'Arbys Megahit "Sign Your Name" fällt in Sachen Ausführung in eine eher durchschnittliche Kategorie, das "Everybody's Got To Learn Sometime" der Korgis überzeugt wieder mehr.
Laut beiliegender Alben-Info handelt es sich bei den Tracks um Joanas persönliche Auswahl von Songs aus der Musik-Historie. Die Bandbreite reicht von Burt Bacharach und Michael Jackson bis hin zu zu Billy Joel. Die Einspielungen erfolgten in London und Berlin.
Einen besonderen Kernpunkt des Albums stellen die musikalischen Sangesgäste dar. Als Dreierblock zusammengefasst, eröffnet Xavier Naidoo im Zusammenspiel mit Joana eine nicht reizlose Duett-Version von Paul Simons "50 Ways To Leave Your Lover". Einen etwas zu glatten Eindruck hinterlässt die Kollaboration mit Boyz II Men für die Marvin Gaye-Adaption "Ain't Nothing But The Real Thing". Sieger: Eindeutig das Zusammenspiel mit Stefan Gwildis auf "Just The Two Of Us". Joana gibt einen leidenschaftlichen Sanges-Part, während Gwildis lässig-zurückhaltend die eigentlichen Song-Fäden zieht.
George Michaels inzwischen schon klassisch zu nennende Barjazz-Fingerübung "Kissing A Fool" erfährt in Joanas Interpretation eine warmherzige Neuerweckung. "The Logical Song" aus der Feder von Supertramp stellt eine weitere reizvolle Neubearbeitung dar. Üppig, doch stets transparent orchestriert und federleicht dahintreibend: Bacharachs "This Girl's In Love With You" (eigentlich "Guy", doch bereits für Aretha Franklin wurde dereinst die Zeile entsprechend angepasst).
Mit "Showtime" kehrt Joana Zimmer zu einem gewissen Teil zu ihren eigentlichen (Jazz-) Wurzeln zurück, und diese Vorgehensweise bekommt ihrem Vortrag bestens. Sie wirkt freier und gelöster als noch auf ihren vorherigen Alben und unterstreicht nachdrücklich ihre stimmlichen Fähigkeiten. Die Arrangements gehen schon mal auf die berühmte Nummer sicher, die Zahl der inspiriert angelegten Arbeiten überwiegt hingegen eindeutig.
Natürlich ist "Showtime" mit dem oft als Schmähung gedachten Etikett Adult Pop zu bezeichnen. Was hier nicht als Manko zu sehen ist, denn es handelt sich um eine sauber produzierte Platte mit kraftvoller Sängerin und überwiegend geglückter Song-Auswahl, die Freunde reiferer Klänge fraglos positiv anspricht.
1 Kommentar
endlich ein album wo sie besser zur geltung kommt