laut.de-Kritik
Die 13-Jährige erinnert an die frühe Britney Spears.
Review von Stefan JohannesbergJojo, eine neue Britney Spears? Mitnichten, das Debütalbum der 13-jährigen Joanna Levesque, kurz Jojo, lehnt sich eher an eine Mischung aus Jeanette und Lumidee an. Vom Aussehen her an Jeanette erinnernd, nimmt sich ihr minimalistisch smoother R'n'B ganz klar "(Ohoh) Never Leave"-Sängerin Lumidee zum Vorbild. Zufälligerweise trägt die Single "Leave (Get Out)" einen ähnlichen Titel und setzt sich auch in Sachen 'Sommerhit' auf die Spuren von Lumi.
Im Gegensatz zur Newcomerin aus Spanish Harlem, New York, schielt Jojo auf ihrer Single stärker Richtung Pop. Der eingängig schmalzige Refrain und die zart angeschlagene Akustikgitarre erinnern dann auch eher an Kelly Clarkson oder eine frühe Britney Spears. Doch ihre Produzenten Soulshock & Karlin (Craig David), Mike City (Brandy) und Static (Genuwine) führen Jojo professionell auf den R'n'B-Pfad zurück.
Sie schneidern der 13-Jährigen, deren süße Stimme natürlich noch ausbaufähig ist, ein Potpourri an minimalistischen, aber effektiven Black Beats auf den weißen Leib. "Breezy" und "Baby It's You" erinnern mit ihren Claps und dezenten Piano-Einsätzen an anfangs erwähnte Lumidee, während "City Lights" auf treibende Funk-Grooves setzt. Ein Club-Brecher ("Yes Of No") darf auch nicht fehlen, bounct aber wegen der süßen, jedoch noch ausbaufähigen Stimme von Jojo etwas dünn über die Tanzfläche.
Auch bei den Balladen "The Happy Song" und "Never Say Goodbye" muss Jojo um die richtige Tonlage kämpfen. Noch. Mit dreizehn Jahren fängt eine Gesangskarriere normalerweise nicht an. Das nötige Volumen in der Stimme wird sie sicher in den nächsten Jahren aufbauen. Doch wenn Blackground Records-Gründer Barry Hankerson sie schon jetzt nach dem Studieren ihrer Tapes für eine Schwarze hält, hat dieses frühe Album durchaus eine Berechtigung.
Noch keine Kommentare