laut.de-Kritik

Tanzen geht da wie von selbst.

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Das Soundkonzept vom unbekümmert eklektizistischen, aber offenen Stilmix funktioniert. Kid Alex' zweite Langrille "Restless" stellt die logische Ergänzung zum Debüt "Colorz" dar. Programmierte Rhythmen, Gitarren, die 80er Jahre, Live-Drums, Disko, Pop, Wave, Rock, zusammen gehalten von Alex Ridhas eigentümlich melodischem Organ: Bei Kid Alex kann einem vieles begegnen.

Als Duo mit Produzent/Musiker Andi Meid liefert Ridha kein außergewöhnliches, dafür solides Songwriting ab. Beide sind sogar für richtig ordentliche Nummern gut. Zwar reicht die Single "Young & Beautiful" nicht ganz an den funky Semi-Hit "Young Love (Topless)" heran, dafür groovt sich das schnellere "True To You" sehr lässig in jene Gefilde: ein sphärischer Club-Track, der melodiös brummende Synthies mit Akustik-Gitarre fusioniert. Tanzen geht da wie von selbst. Sehr cool auch das tight rockende und doch elektrifizierte Gitarrenstück "My Conversation".

Das knarzend hämmernde "Loverboy" oder "How Hear, How Far" funktionieren nach dem minimalistisch gehaltenen, teils mit Live-Instrumenten eingespielten Dance-Ansatz, für den mittlerweile exemplarisch Tiefschwarz stehen. Allerdings verfolgten Kid Alex den Trend zu Live-Sounds bereits auf ihrem Debüt, auch wenn sie im Vergleich zu den Stuttgartern etwas mehr der Song- als der Track-Logik verhaftet bleiben.

Während "How Hear, How Far" ziemlich auf Wave macht, erinnert "Over & Done" an härteren Indierock. Beide Tracks stehen in einem recht krassen Gegensatz zur weichen 4/4-House-Introballade oder dem 80er-Popstück "Blaze". Doch sind es genau jene Antipoden, die den Kid Alex-Sound ausmachen.

Man hätte der Old School zuweilen vielleicht einen noch fresheren Sound aufdrücken können - so kommen die Live-Drums meist doch zu konturlos daher - aber Kid Alex haben ihren Platz gefunden. "Man hört, dass sie genauso gerne zu Rockmusik tanzen wie zur Bassdrum trinken", fasst es die Promo-Info zusammen. So muss es sein.

Trackliste

  1. 1. Ja!
  2. 2. True To You
  3. 3. Loverboy
  4. 4. All Or Nothing
  5. 5. USA
  6. 6. Open Your Eyes
  7. 7. Young & Beautiful
  8. 8. My Conversation
  9. 9. Into You
  10. 10. How Near, How Far (feat. Kick Nave)
  11. 11. Over & Done
  12. 12. Blaze

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