laut.de-Kritik
Entspannter Elektropop mit träumerischen Geschichten.
Review von Juliette KaiserLittle Dragon sind drei bärtige Jungs und eine aparte Halbjapanerin aus Göteborg, die einen eiskalt in ihre Fantasiewelt irgendwo zwischen Tradition und Zukunft beamen. Die schwedische Band spielt auf ihrem gleichnamigen Debütalbum "Little Dragon" entspannten Elektropop. Vom ersten bis zum letzen der zwölf Lieder nimmt einen der kleine Drachen gefangen.
Das Album sei wie eine Stadt mit Leuchtreklame, Neon, Liebe, Einsamkeit und Technologie, erklärt Yukimi Nagano. Sie und ihre Bandmitglieder Håkan Wirenstrand (Keyboard), Fredrik Källgren Wallin (Bass) und Erik Bodin (Drums) verbinden in wunderschöner Schlichtheit Soul mit Elektroklängen.
Die tiefen Bässe, schönen Vocals und poppigen Keyboardmelodien verschmelzen zu einem coolen wie berührenden Sound. Die Stimmung, die "Little Dragon" transportiert, changiert wie die Haut eines Chamäleons. Melancholische Weltfremdheit wie bei Sigur Rós wechselt sich ab mit verspielten Pop-Hits, die nach The Knife klingen.
Mal singt Sängerin Yukimi mit tieftrauriger, rauer Stimme "No love left for you", dann geht es wieder beschwingt weiter wie in der zukünftigen Single "Constant Surprise". Als Tochter einer Amerikanerin und eines Japaners wuchs Nagano mit Folk und R'n'B auf. Das klingt noch heute nach. Freunden der Electric Jazz Band KOOP wird die Stimme übrigens bekannt vorkommen, die auf "Little Dragon" träumerisch Geschichten vorträgt.
Das hat auch die Kritiker begeistert und so gewann Little Dragon im letzten Quartal 2007 den Preis der Deutschen Plattenkritik.
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