laut.de-Kritik
Gute Arbeit. Aber kommt danach endlich das Debüt?
Review von Daniel StraubDas Berliner Duo M.A.N.D.Y. gehört zu den prägenden Gestalten der jüngeren Technoszene. Seit sie 2002 mit der Maxi "Put Put Put" den Startschuss für ihr eigenes Label Get Physical Music gegeben haben, hat sich die Karriere von Patrick Bodmer und Phillip Jung in großen Schritten entwickelt. Als DJs jetten sie um die Welt, das mit DJ T. und Booka Shade gemeinsam betriebene Label läuft bestens, und auch im Studio sind die Jungs mit Know-how und Feingefühl am Werk.
Das haben sie mit zahlreichen erfolgeichen Maxi-Produktionen wie "Tonite", "Achaat" und nicht zuletzt "Body Language" gezeigt. Darüber hinaus sind ihre Remixe von Mylo und Tiefschwarz zu Clubklassikern avanciert. Und während sie sich in diesem Jahr einmal mehr an den Mixer gestellt haben, um ein neues Set einzuspielen, wartet man auf das Debütalbum von M.A.N.D.Y. bislang vergebens.
Und so ist die nun erscheinende Remix-Compilation "Twelfe Great Remixes For Eleven Great Artists" wohl auch so etwas wie eine Geste an die Fans, den guten Glauben an neues Studiomaterial nicht zu verlieren. Für CD-Fans bietet das Release zudem die Gelegenheit, eine ganze Reihe guter Remixe auf einer CD vereint vorzufinden. Nachdrücklich zu empfehlen sind die Arbeiten für den Tiefschwarz-Track "Damage", das Rockers HiFi-Stück "Push Push" und Lindstroms Disco-Schweber "I Feel Space".
Daneben sind aber noch weitere namhafte Produzenten zu hören wie zum Beispiel Rex The Dog, Röyksopp, Joakim und The Knife. Einzig Roxy Music, deren Track "The Thrill Of It All" hier vertreten ist, fallen ein wenig durchs Raster.
Was alle Produktionen gleichermaßen auszeichnet, ist der wohl kalkulierte Drive in Verbindung mit fein aufeinander abgestimmten Sounds und Arrangements. Herauszuhören ist zudem der Anspruch, jedem Track im Remix die M.A.N.D.Y.-typische Handschrift zu geben.
Ob diese demnächst in eigenen Produktionen zu hören sein wird? Man darf gespannt sein. Zum fünfjährigen Geburtstag ihres Labels Get Physical haben M.A.N.D.Y. mit einem Rework des 1981 veröffentlichten Laurie Anderson-Stücks "O Superman", ein neues Lebenszeichen von sich gegeben. Und so lange die Remixe eine derartige Qualität haben, darf der Longplayer auch noch ein bisschen warten.
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