laut.de-Kritik
Deutschlands Deep House-Don.
Review von Daniel StraubSchwarz bleibt Sascha Dives bevorzugte Farbe. Und das legt nicht nur der Blick aufs Cover seines zweiten Albums "Dark Shadow" nahe. Auch klanglich bewegt er sich wie beim Erstling "Restless Nights" (2010) in gewohnt dunklen Gefilden. Diese sind nun allerdings weitaus feiner ausgearbeitet und brauchen nicht unbedingt den Dancefloor, um zu gefallen.
Das erste Drittel von "Dark Shadow" verzichtet gänzlich auf den Club als offensichtlichen Referenzpunkt. Der Ambienttrack "Red Planet" eröffnet den Longplayer mit einem genauso dunklen wie sphärischen Einstieg. Auch in der Folge lässt sich Sascha Dive bei der Entwicklung seines Albumgrooves Zeit und fokussiert sich bei "Dark Shadow" zunächst mal auf tiefe Bassmelodien.
"In Your Soul" eröffnet dann den Reigen der tanzbaren Stücke. Ganz locker, deep und entspannt geschieht dies, mit viel Gespür für die Dramaturgie des gesamten Albums. "SQ8" zieht das Tempo dann merklich an und entwickelt einen Dive-typischen, loopbasierten, hypnotischen Groove. Im Zusammenhang von "Dark Shadow" nimmt sich ein solcher Track vergleichsweise unspektakulär aus. Wer als DJ im Club steht, dürfte an einem solchen 'Winner' aber sicher seine Freude haben.
Überhaupt sieht Sascha Dive die Tracks in der zweiten Hälfte von "Dark Shadows" vornehmlich im Club zu Hause. Die Bassdrum arbeitet sich füllig pumpend durch die Stücke, wie beispielsweise bei "Phantom". Gleichzeitig nehmen dubbige Halleffekte und schwebende Synthiesounds dem Stück aber ein wenig von seinem Druck und geben ihm eine dezent melancholische Note, die die tiefen Vocals noch verstärken.
Sascha Dive unterstreicht mit "Dark Shadow", weshalb ihm in der Vergangenheit legendäre Produzenten wie Moodymann Tracks in sein Studio zum Remixen schickten.
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