laut.de-Kritik
Von Heavy Metal über Grunge bis hin zu erdigem Rock'n'Roll.
Review von Michael EdeleWenn Soil ein Müsliriegel wären, dann wären sie wohl kaum so ein schlaffer Ballisto, sondern würden wahrscheinlich schon als Dopingmittel gelten. Ist zwar ein selten dämlicher Vergleich, aber ich hab einfach grad Hunger.
"Scars" ist da genau das richtige, denn die Scheibe ist ein verdammtes Kraftfutter. Das fängt mit dem etwas an die letzte Coal Chamber erinnernden Opener "Breaking Me Down" an und geht mit der überragenden Single "Halo" weiter. Stellenweise geht mir auch der Vergleich zu Godsmack durch den Kopf und das nicht nur wegen musikalischer Parallelen, sondern vor allem, weil Sänger Ryan McCombs ein ähnlich starkes Charisma in der Stimme hat wie Sully. Wie variabel Ryan mit seiner Stimme wirklich ist, lässt sich in Songs wie "Unreal" oder "Inside" fantastisch feststellen.
Die Intensität, mit der Soil allgemein zur Sache gehen, ist beeindruckend und eine weitere Parallele zu den Jungs von Godsmack, stellenweise sogar zu Pantera. Auch der musikalische Background sorgt natürlich für den superben Eindruck, den "Scars" hinterlässt. Von fetten Metal-Riffs über alternative Grunge-Sounds, bis hin zu einfach erdiger Rock Musik spielen Shaun Glass, Adam Zadel, Tim King und Tom Schofield einfach mit allem, was nicht bei drei auf'm Baum is. "The One" wäre auf jeder Fun Punk-CD der absolute Überhit, muss sich auf "Scars" aber erst mal hinter anderen einreihen.
Dass das Ganze aber gleichzeitig fett und transparent klingt, haben Soil Johnny K zu verdanken, der schon den Chicagoer Nachbarn von Disturbed zu einem unglaublichen Sound verhalf. Wer mit den bisher genannten Bands auch nur ein bisschen was anfangen kann, der kommt an Soil nicht vorbei.
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