laut.de-Kritik
Zartes Techno-Mauerblümchen aus Kanada.
Review von Daniel StraubDer kanadische Techno-Produzent Mathew Jonson ist ein Perfektionist. Bei seinen eigenen Tracks orientiert er sich stets an höchsten Qualitätsstandards. Dieselben Maßstabe gelten auch für die Acts, die Jonson auf seinen Label Itiswhatitis und Wagon Repair veröffentlicht.
Der Kanadier Colin de la Plante alias The Mole überzeugte Jonson mit seinen Produktionen. Nach einigen Maxis gibt er nun sogar sein Longplayer-Debüt auf Wagon Repair.
Damit krönt der Kanadier seine bisherige Produzenten-Karriere. International ist The Mole erst seit seinem Auftritt beim Mutek-Festival in Montreal eine feste Größe. Danach ging es Schlag auf Schlag. 2005 veröffentlichte er auf den Labels Mutek, Kompakt, Revolver und Musique Risquée. Noch im selben Jahr jammte Colin de la Plante zusammen mit Mathew Jonson. Das Ergebnis war die EP "Babyfoot", de la Plantes erstes Release auf Wagon Repair.
Auf seinen bisherigen Releases ruht sich The Mole jedoch keineswegs aus. Elf neue Tracks hat er für "As High As The Sky" produziert. Einen Vorgeschmack auf den Longplayer gab's vor kurzem mit der Auskopplung "Baby, You're The One". The Mole steckt darauf sein musikalisches Feld in der Schnittmenge zwischen House, Techno und abstrakter Elektronica ab. Zwischen diesen teilweise konträren Polen pendelt das gesamte Album, das The Mole als kontinuierlichen DJ-Mix präsentiert.
Nach einem kurzen "Intro" zu Beginn baut The Mole mit "Still In My Corner" vorsichtig Spannung auf. Die wird mit "Ain't The Way It's Supposed To Be" weiter gesteigert und einem ersten dramaturgischen Höhepunkt entgegen geführt. Streichersätze leiten den Track ein, die Beats zieren sich vorläufig noch. Erst im letzten Drittel rundet The Mole das Stück im Bassbereich ab und treibt den Trat mit einer Vierviertel-Bassdrum voran. "Ain't The Way It's Supposed To Be" ist ein großer Techno-Track und das beste Stück des Albums.
Mit "Knock Twice" wartet "As High As The Sky" noch mit einem weiteren Highlight auf, das sich zugleich auch bestens für den Clubeinsatz empfiehlt. Zwischendurch nimmt The Mole Druck aus seinem Mix und gibt seinen Tracks eine verstärkt abstrakte und experimentelle Note. In den kommenden Monaten wird The Mole sein neues Album auf einer ausgedehnten Clubtour in Europa präsentieren. Eine gute Gelegenheit, sich von den Livequalitäten des Kanadiers zu überzeugen.
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