laut.de-Kritik
Interessante Band mit Schlagzeuger und Knöpfchendreher.
Review von Gregory BritschEs ist schon ein Weilchen her, dass Red Snapper etwas von sich hören ließen. Das Gründungsmitglied Richard Thair hat sich mittlerweile mit Jake 'One' Williams zusammengetan, und veröffentlicht unter dem Namen Toob. Gemäß den Worten von Thair liegt die Intention von Toob darin, klassischen Acid- House-Sound live umzusetzen. Dabei agieren sie spontan und improvisierend. Darüber hinaus verschmelzen sie Einflüsse aus Techno, Electro und Dub zu einer organischen und gefühlvoll klingenden Musik.
Ein ansprechender Ansatz einer interessanten Band-Konstellation. So sitzt Thair, hinterm Schlagzeug und der andere, Jake One, dreht behände an den Knöpfchen von Roland & Co.. Ein ebenso einfaches Prinzip. Thairs technisch versiertes, variables Spiel – mal schlicht stampfend four-to-the-floor, mal mit Breakbeats – sorgt in den Stücken für passenden Druck und verleiht dem Ganzen einen unverkennbaren Drive. Wohl nicht umsonst spielte er auf dem letzten Album der Two Lone Swordsmen die Drums ein.
Das klingt dann auf dem eigenen Werk, insbesondere beim hypnotisch-perkussiv geratenen Eröffnungsstück "4 Walls" ebenso gefällig wie beim trippigen "The Miscreant", das sich mit allerhand Bleeps und einem stampfenden House-Beat den Weg nach vorne freimacht. Außerdem haben Toob sich noch eine Reihe von Gastsängerinnen wie Zoë Bicat, Shingai Shoniwa sowie Wendy Stubbs eingeladen, die den Tempo- und Stimmungswechseln der Platte eine entsprechende Note geben.
So mancher Track hört mitunter abrupt auf und erscheint dadurch abgehackt, so als ob die beiden beim Entstehungsprozess nicht mehr weiter wussten. Toob bannen zumindest einen Teil der Energie und Atmosphäre aus dem Proberaum auf Konserve. Auf der Bühne eines kleineren Clubs, mit einer vollständigen Band im Rücken, dürfte ihr Sound wohl ungleich schweißtreibender ausfallen.
Noch keine Kommentare