laut.de-Kritik
Das Erbe, das hier verwaltet wird, ist ein großes!
Review von Michael EdeleSo Leude, nu isses raus und es is wichtig! White Jazz Records haben einen Ramones-Sampler unters Volk gebracht, der definitiv seine Daseinsberechtigung hat. Nicht nur weil die Band wichtig wie kaum eine zweite war, sondern weil es auch jede Menge gute Versionen auf dieser Scheibe zu belauschen gibt.
Was die Sache eigentlich um so interessanter macht, ist die Tatsache, dass sich die gelisteten Bands nicht nur an den Klassikern vergriffen haben, sondern auch einige weniger oft gedudelten Songs der "Hey-ho, let's go"-Helden aus New York neu eingespielt haben. Am rotzigsten kommen dabei die Mädels von Sahara Hotnights und Satirnine rüber, doch auch D.A.D. haben eine sehr abgefahrene Version von "Havana Affair" abgeliefert. Seltsamerweise sind es die bekannteren Acts, die den Spirit der Ramones am autentischsten rüber bringen.
Neben Bands wie Sort Sol, Maryslim oder den Backyard Babies, die sich nahe am Original halten und diesem auch gerecht werden, gibt es natürlich auch Acts wie Per Gessle und Wayne Kramer, die sich doch recht weit von der Vorgabe entfernen und für meinen Geschmack damit auch ganz schön abstinken. Wirklich verhunzt haben es The Nomads feat. Kissettes oder Wolf nicht, gesanglich können sie mich aber nicht wirklich überzeugen und stehen somit hinter den erstgenannten deutlich zurück.
Das Erbe, das hier verwaltet wird, ist ein großes und bei White Jazz wohl auch in den richtigen Händen, zeigte sich doch nicht nur Marky Ramone von der Zusammenarbeit mit ihnen überzeugt, sondern auch der letztes Jahr verstorbene Sänger Joey Ramone. Zusätzlicher Anreiz für diese CD sollte sein, dass sämtliche hier vertretenen Versionen bisher unveröffentlicht sind. Wie ich finde eine lohnenswerte Sache, sowohl für Fans der ersten Stunde als auch für Neueinsteiger.
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