laut.de-Kritik
Die Minimal Electro-Elite hilft den Flutopfern in Asien.
Review von Daniel StraubNiemand wird so schnell die schrecklichen Bilder der vergangenen Weihnachtstage vergessen, als eine gigantische Flutwelle Tod und Zerstörung über weite Teile Südostasiens brachte. Das Leid der Menschen in Asien zu lindern ist das Ziel des "Tsunami Relief"-Samplers. Die in Deutschland wohnende Minimal-Elite hat sich für dieses Projekt zusammen getan, um in den betroffenen Gebieten schnelle, transparente und vor allen Dingen unbürokratische Hilfe zu leisten.
Initiiert vom amerikanischen Produzenten Jay Haze, der wie viele Soundtüftler inzwischen in Berlin wohnt, fand die Idee eines "Tsunami Relief" schnell Mitstreiter von Rang und Namen. Neben Minimal-Papst Dan Bell steuern auch Ricardo Villalobos, Cadenza-Chef Luciano oder die Hauptstadt-Djane Ellen Allien Tracks zur Compilation bei. Daneben unterstützen Sascha Funke, Steve Bug, Dirt Crew, Richie Hawtin, Swayzak, Märtini Brös, André Galluzzi, Guido Schneider, Henrik Schwarz, Freestyle Man und die Wighnomy Brothers diese Herzensangelegenheit.
Zielgerichtet, innerhalb kürzester Zeit realisierbar und effizient wollten die Künstler ihre Hilfe für Südostasien gestalten. Daher verzichten alle Künstler auf ihre Gagen, Hersteller, Vertrieb und Promotion stellen ihre Arbeit ebenfalls nicht in Rechnung. Dadurch können die kompletten Einnahmen aus dem Tsunami Relief-Sampler direkt an ein Waisenhaus in Indonesien ausbezahlt werden; teure und ineffiziente Verwaltungswege werden auf ein Minimum reduziert.
Von nachgeordneter Bedeutung ist angesichts der humanitären Dimension des "Tsunami Relief"-Projekts die musikalische Qualität der enthaltenen Beiträge. Diese freilich, ein Blick in die Liste der mitwirkenden Künstler macht über jeden Zweifel erhaben, geizen nicht mit verführerischen Reizen. Wem die humanitäre Intention von "Tsunami Relief" noch nicht genug Anreiz bietet, dieses Projekt aus vollem Herzen zu unterstützen, der folge seinem Ohr und freue sich an Richie Hawtins dunklem "Night Drive" oder dem vorwärts preschenden "Let's Get It Done" von der Dirt Crew.
Wer sich außerdem über den Erfolg seiner Hilfe informieren möchte, dem stehen ab dem 1. Oktober dieses Jahres die kompletten Abrechnungen über den "Tsunami Relief" offen. Transparenz einmal praktisch umgesetzt, statt lediglich auf den Lippen geführt. Den Kindern in Indonesien kommt es zu Gute.
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