Porträt

laut.de-Biographie

Hot Chip

Die treibenden Kräfte hinter Hot Chip sind Alexis Taylor und Joe Goddard, beide verantwortlich für Musik und Texte, die außerdem den Gesang beisteuern. Während Keyboarder Taylor mit seinen falsettartigen Vocals die schönen, höheren Töne verantwortet, singt Goddard im Kontrast dazu vergleichsweise lustlos und monoton in einer mitunter schroffen Art und Weise. Darüber hinaus übernimmt er das Beatprogramming. Seit seinem siebten Lebensjahr steht Alexis Taylor auf Prince, Goddard fährt dagegen seit den frühen Neunzigern auf Hip Hop ab, Souls Of Mischief oder Madlib zählen zu seinen Lieblingen.

Vorchecking: Giovanni Zarrella, Demi Lovato, 5FDP
Vorchecking Giovanni Zarrella, Demi Lovato, 5FDP
Außerdem neu am Freitag: Madonna, Hot Chip, Panic! At The Disco, Russian Circles, Heilung, Deep Purple, Walter Trout, Del Amitri, Silversun Pickups etc.
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Der Legende nach sind sich Taylor und Goddard auf einem Schulhof im englischen Putney in die Quere gekommen, was einerseits in einem Ringkampf resultiert. Andererseits die beiden nicht davon abhält, später gemeinsam als 17-/18-jährige zuhause bei Joe Tracks zu produzieren und als Hot Chip die Musikwelt aufzumischen. Später stoßen Owen Clarke, der Mann am Synthesizer, Felix Martin, der die Drummachine bedient und für Percussion zuständig ist, sowie Al Doyle an der Gitarre noch zum Lineup von Hot Chip.

Gelangweilt vom Schaffen anderer Künstler, entsteht die Absicht selbst zu musizieren. Popmusik soll ihren Vorstellungen nach phantasievoller, inspirierender, berührender sein. Die ursprüngliche Intention von Hot Chip handelt davon, ihre Musik live mit Keyboards und Drummachine einzuspielen und keinerlei Gitarren zu verwenden. Folksongs wollen sie schreiben, mit alten Synthesizern aufnehmen und mit ehrlich gemeinten Texten über Essen und Liebe schmücken.

Aber eigentlich kommt dabei, wie Taylor meint, eine Mischung aus R'n'B, Folk und Rock'n'Roll raus, die auf einem modernen Ansatz basiert, in Szene gesetzt mit modernem und klassischem Instrumentarium. Ihre Liste an musikalischen Einflüssen ist ebenso groß wie breit gefächert: Kraftwerk, Beach Boys, Brian Eno, Will Oldham, Can, Fairport Convention, Bob Dylan, Aphex Twin, Leonard Cohen, Joy Division, New Order, Talking Heads, Devo, King Tubby, Faust, Sun Ra, Solomon Burke, Roy Orbison, Travelling Wilburys, Al Green, John Cage.

Hot Chip - Freakout/Release
Hot Chip Freakout/Release
Verspieltheit und Kreativität scheinen bei den Briten nie zu versiegen.
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Hot Chip betreten mit der EP "Mexico" 2001 zum ersten Mal die Bildfläche. Die Platte spielen sie bereits im Sommer 1999 ein. Das Werk kommt bei Victory Garden Records heraus, deren Macher nebenbei als Residents in der Londoner Institution für Psychedelic Rock, dem Southall Rock, fungieren. In Eigenregie und in einer Miniauflage von 50 Exemplaren veröffentlichen Hot Chip dann Disco-Folk in Form der "Sanfrancisco E-Pee", bevor Moshi Moshi Records ihnen einen Plattendeal anbietet. 2004 erscheint dort zunächst die EP "Down With Prince".

In Bezug darauf spricht ihr neues Label vom neuen Genrefach "Slapcore" und bezeichnen Hot Chip als moderne Popband im Geiste von Brian Wilson, mit der Hingabe von Public Enemy und der Feinheit der Neptunes. Ihr Sound balanciere zwischen soulful und experimentell.

In der Folgezeit erscheinen bei Moshi Moshi noch die Singles "Hittin Skittles/Back To The Future", "Playboy" - eine Hip Hop-Ballade - sowie "The Barbarian EP". In Goddards Schlafzimmer spielen Hot Chip dann auch ihr erstes Album "Coming On Strong" ein. Das Debütalbum erscheint 2004 zunächst bei Moshi Moshi. 2005 veröffentlichen das hippe französische Kitsuné-Label und in Großbritannien der Plattenmulti EMI das Werk ein zweites Mal. Der Album-Nachfolger "The Warning" erscheint vergleichsweise schnell: im Mai 2006.

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Hot Chip "Wir tragen eine Maske"
Alexis und Joe über die Distanz zur eigenen Musik und den Nerdstyle.

Diese Platte katapultiert Hot Chip in die Reihen der neuen Pop-Hoffnungen. Ihre Mixtur aus Soul, Hip Hop und Electro trifft den Nerv der Zeit und wird von Kritikern weltweit nahezu vergöttert. Entsprechend führt "The Warning" dann die Jahrescharts auf dem ganzen Globus an und lässt die Londoner ausgiebig touren.

Schließlich werden Hot Chip auch noch für den renommierten englischen Mercuy Prize nominíert, müussen sich aber den Arctic Monkeys geschlagen geben. Man nimmt es gelassen und setzt sich erst mal wieder hin, um einen äußerst wilden DJ-Mix in der legendären DJ Kicks-Reihe zu kompilieren. Mit "Made In The Dark" (2008) und "One Life Stand" (2010) erscheinen weitere Alben, die die Gruppe (im weitesten Sinne) als feste Dance-Größe etablieren.

Daran ändern auch die beiden Nachfolger "In Our Heads" und "Why Make Sense?" nichts. Bei letzterem setzen Hot Chip das erste Mal auf eine Live-Band im Tonstudio.

Obwohl die Engländer bisher alle zwei oder drei Jahre ein neues Album veröffentlichten, müssen sich Dance-Fans für "A Bath Full Of Ecstasy" ganze vier Jahre lang gedulden. Es ist das erste Album, bei dem die Scheibe nicht komplett in Eigenproduktion entsteht. Vielmehr stehen auch Philippe Zdar (Cassius, Phoenix) und Rodaidh McDonald (The XX, David Byrne) hinter den Reglern.

Nur drei Jahre später steht das mittlerweile achte Album der Londoner in den Regalen: "Freakout/Release" verströmt die nimmermüde Kreativität und Verspieltheit, zusammen mit Soulwax, Lou Hayter und Cadence Weapon.

Hot Chip machen Musik, die sich freigeschüttelt hat von den Zwängen der Gitarrenmusik. Während viele Indie-Bands der 2000er irgendwann in der Versenkung verschwinden, liefern die Briten ziemlich zuverlässig alle paar Jahre einen neuen Silberling. Hot Chip never dies!

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Hot Chip - Freakout/Release: Album-Cover
  • Leserwertung: 4 Punkt
  • Redaktionswertung: 4 Punkte

2022 Freakout/Release

Kritik von Johannes Jimeno

Verspieltheit und Kreativität scheinen bei den Briten nie zu versiegen. (0 Kommentare)

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Köln 2012 Hot Chip: Elektro-Inferno in der Live Music Hall.

Hot Chip: Elektro-Inferno in der Live Music Hall., Köln 2012 | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Hot Chip: Elektro-Inferno in der Live Music Hall., Köln 2012 | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Hot Chip: Elektro-Inferno in der Live Music Hall., Köln 2012 | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Hot Chip: Elektro-Inferno in der Live Music Hall., Köln 2012 | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig)

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