laut.de-Kritik
Mit geheimer Formel zum perfekten Rave-Track.
Review von Martin TenschertTom Rowlands und Ed Simons, die britischen Big Beat Götter, vereinen durchweg hohe Qualität und Mainstreamtauglichkeit. Auch das neue Werk der Chemical Brothers hat ganz schön Dampf im Kessel: "Born In The Echoes" steckt gleich mal das Revier gegen Skrillex-Hirsche und Guetta-Ziegen ab.
"Sometimes I Feel So Deserted", wem geht das denn nicht so, im Ernst. Eine kernige Filterorgie mit einem Fanfaren-Sample, das nach und nach ein Eigenleben entwickelt und in Kombination mit Trommelwirbelbreaks den Charakter des Tracks formt.
Als Chemical Brother ist man ja einerseits nicht mehr der Jüngste. Aber muss das denn auf der anderen Seite bedeuten, dass man deswegen nicht mehr à la Pamplona die Rave-Stiere durchs Dorf treiben darf? Bestimmt nicht, und "Under Neon Lights" ist ein weiterer Beweis für die Dringlichkeit der Briten. Funky discoid und etwas entspannter reagiert auch hier die scheinbar mühelos dahin geworfene Tonabfolge zu einer Synthese des guten Geschmacks.
Süßliche Damenvocals mit bratzendem Bass, das machen ja andere auch. Nur scheinen die Chemiker seit den Neunzigern tatsächlich eine Art geheime Cola-Formel für den perfekten Rave-Track ihr Eigen zu nennen.
Während viele britische Musikerkollegen aus dem Dancebereich auch erfolgsmäßig im britischen Binnenmarkt verweilen, ist das neue Werk der Elektro-Produzenten eine weltumspannende Geschichte geworden. Bei "Reflexion" zum Beispiel wabert good old Techno ganz schön dunkel über den Kanal. Eine peitschende Snare und rhythmische Störsequenzen machen klar, warum Tracks der Brothers in den Sets der bedeutendsten DJs von Laurent Garnier bis Westbam auftauchen.
Mut zur Melodie ist ein weiterer Leitfaden. Der holt auch die Bumm-Bumm-Musik-Skeptiker ins Boot und ist zugleich ein Beweis für den Abwechslungsreichtum elektronischer Musik. "Born In The Echoes" untermauert den zeitlosen Stellenwert der Chemical Brothers und ist ein Manifest der elektronischen Tanzmusik.
7 Kommentare mit 5 Antworten
Nach dem äusserst peinlichen Interview der selbsternannten "Retter der Dancemusik" auf dieser Site empfehle ich den Jungs dringendst das Studium des Outputs der Brüder (und auch ein paar Anderen). Natürlich werden sie das in ihrer ewiggestrigen Selbstherrlichkeit nicht erkennen, aber man kann getrost sagen: Die zeitgenössische Dancemusik braucht keinerlei Rettung, schon gar nicht von Typen die ihren letzten relevanten Output 1994 hatten.
Schrecklich. Das ist keine Rezension, nicht mal ansatzsweise. Ganze vier Lieder werden kurz angesprochen, nicht mal richtig analysiert, geschweige denn das ganze Album. Lieber verschwendet man die Zeilen mit sinnlosen Gelaber über scheinbar alte Musiker, die irgend 'ne Cola Formel seit den Neunzigern daherzaubern. Völlig lieblose Rezension, ganz egal ob sie positiv oder negativ ausfällt. Dann lasst es halt.
Schwacher und zu kurzer Text, der die Wertung überhaupt nicht nachvollziehbar macht.
Track 2 geht einigermaßen gut in die Beine und hat mich glauben lassen, das wäre nun das avisierte Niveau für alle Tracks. Beim Rest drängt sich aber leider schnell die Frage auf, ob ein Newcomer sich so einen Mist auch erlauben dürfte, ohne vom Plattenboss beim Fenster rausgeworfen zu werden
Haha so ein Schwachsinn,leute schreibt nich so nen Quatsch! Das Album ist genial was vom besten was die Brothers je machten!
Tolles Album von den Brothers, die Wertung lässt sich meines Erachtens absolut nachvollziehen. Und nein, Go ist meines Erachtens sicherlich nicht die besten Single auf der Platte. Egal ob Ill See you There, Eml Ritual oder Reflexion, fast alle Songs kommen mit einer ordentlichen Ladung Wahnsinn daher und besitzen nach wie vor den Charme ihrer damaligen Acid-Kracher.