laut.de-Kritik
Bei der Crew aus L.A. bleibt alles im grünen Bereich.
Review von Eberhard Dobler"R'n'R ist ein unverzichtbarer Teil von Cypress Hill", sagt Rapper Sen Dog. Das ist spätestens nach den drei letzten Studioalben Realität. Natürlich bleiben die Hillers trotzdem Hip Hop - sonst hätte der Priority-Creative Director namens Snoop Dogg seine alten Kumpels wohl kaum gesignt. Allerdings kommen sie mit einer Kollaboliste um die Ecke, bei der eigentlich kein A&R Nein sagen kann.
Snoop dürfte der Opener soundtechnisch jedenfalls Freude bereit haben, obwohl das steif walzende "It Ain't Nothin' (feat. Young De)" nicht zu den stärksten Tracks der Platte zählt. Da verleihen die tighten Funkrock-Licks eines Tom Morellos dem Westcoast-Flavor der Hillers schon einen ganz anderen Groove-Schmackes: "Rise Up" - lupenreiner Stoff für Leute, die vom Crossover nicht lassen können.
Die zweite Nummer mit Morello "Shut 'Em Down" knallt ähnlich cool, gibt sich aber rock-orientierter. Noch eine Spur heftiger und metallisch kommt "Trouble Seeker" mit Daron Malakian, das partiell natürlich nach SOAD klingt. Pete Rock sorgt dagegen für das schräg bouncende "Light It Up", und Everlasts Gastauftritt hat mit Blues-Rap wenig zu tun.
Man ahnt es: vom gewohnten Laid back-Tune über rohe Hip Hop-Beats und kubanisch-karibische Ausflüge bis hin zu Mosh tauglichen Rocktracks ist wieder alles dabei. B-Real und Sen Dog thematisieren dabei die Gang-Wirklichkeit oder preisen die Vorzüge des Marihuanarauchens an - inklusive Cheech and Chong-Sample.
Bei Mike Shinoda gehts recht hymnisch zu ("Carry Me Away"), in Sachen Mitsingfaktor geht höchstens der Latino-Tune "Armada Latina" drüber. Gitarren und Synthies harmonieren bei melodiös melancholisch gesampleten Tunes wie "Get It Anyway". Krachend, der Old School verpflichtet bleibt dagegen "Pass The Dutch feat. Evidence and The Alchemist".
"K.U.S.H." bietet marihuana-verhangene Latino-Verweise, soll heißen: Beim Cypress-Comeback ist alles im grünen Bereich. Gerade diese Nummer zeigt, dass der Vierer aus L.A. nach fast 20 Jahren Karriere auf einem hohen Produktionslevel angelangt ist. Das auf den ersten Blick unspektakuläre Arrangement offenbart bei genauerem Hinhören eine fein austarierte, recht vielteilige Struktur. Stilistisch unterschiedliche Instrumente und Samples gehen geschmeidig zusammen, ergänzen oder wechseln sich ab.
DJ Muggs hat mit teils schwergewichtiger Producer-Unterstützung (siehe besagte Featureliste) fette Arbeit abgeliefert - ein wahrlich kalorienhaltiges Comeback nach rund sechs Jahren im Album-Off. Und Cypress Hill are still hungry.
9 Kommentare
Mark Shinoda?
Album hat mir aber durchaus gefallen.
mark shinoda?
es geht doch nix über kreativen journalismus...
test
Dieses Review geht irgendwie an der Wirklichkeit vorbei. Allein der letzte Abschnitt: DJ Muggs hatte Unterstützung? Der hat sich von Cypress Hill weitestgehend zurückgezogen, was auch der Grund für diese üppige Liste an Produzenten ist.
Und ansonsten? Das Review liest sich leider sehr beliebig. Das Album hier ist definitiv das schlechteste von Cypress Hill, obwohl es verglichen mit anderen Platten dieser Tage auf jeden Fall besser ist. Aber die Produktionen, mein Gott! So beliebig wie beispielsweise bei It Ain't Nothin war ein Beat bei Cypress noch nie. Gut, vielleicht Red, Meth B.
Was ich da an dieser Stelle dann noch loswerden will: Mir unbegreiflich wie diese Platte eine höhere Wertung bekommt als Skull Bones, welches laut dem Review dort schlecht sein soll...
schade sie habens versaut, sollen sie sich mal lieber einsargen lassen , da ist ja sido noch besser
Eine Wiedergeburt des alten Hip Hops. Einfach nur klassee!!